Saarbrücken: Heute Nachmittag wird der Mann, der gestern mutmaßlich zwei Menschen erschossen und zwei weitere schwer verletzt hat, beim zentralen Bereitschaftsgericht in Saarbrücken einem Richter vorgeführt. Zivilbeamte der Polizei bringen den Mann in einem weißen Spurensicherungsanzug ins Gericht Seine Kleider hat der 59-Jährige zuvor abgeben müssen, weil sich daran Spuren der Tat befinden. Der Richter hört sich an, was ihm die Ermittler zu dem Fall zu berichten haben. Dann ordnet er an: Untersuchungshaft wegen zweifachen Mordes und zweifachen versuchten Mordes. Als Haftgründe sieht das Gericht Fluchtgefahr sowie die Schwere der Tat. Mittlerweile hat die Polizei weitere Details zu den Geschehnissen im Stadtteil Fechingen ermittelt.
Im Wohnanwesen der ehemaligen Ehefrau des 59-Jährigen findet gestern eine Familienfeier statt. Der 59-jährige Deutsche mit osteuropäischen Wurzeln ist nicht eingeladen. Der Mann mit Wohnsitz in der Saarbrücker Innenstadt ist seit einiger Zeit von seiner Frau geschieden. Dennoch erscheint er überraschend bei der Familienfeier. Plötzlich fallen Schüsse aus einer Pistole, die sich illegal im Besitz des Mannes befindet.
Die Polizei glaubt: Der Mann schießt in voller Absicht zu töten. Besonders schlimm: Es sind auch Kinder auf der Feier anwesend, sie müssen mit ansehen, wie zwei Männer im Kugelhagel sterben. Es handelt sich um den 35 Jahre alten Sohn des mutmaßlichen Schützen und seinen 37 Jahre alten Schwiegersohn. Beide Männer wohnen in Rheinland-Pfalz, bei ihnen kann der Notarzt kurze Zeit später nur noch den Tod feststellen.
In der Nacht werden ihre Leichen vom Bestatter abgeholt, in der Rechtsmedizin in Homburg obduziert. Auch zwei Frauen werden angeschossen. Es handelt sich um die 60-jährige Ex-Ehefrau des 59-Jährigen und um seine 30-jährige Tochter, die in Rheinland-Pfalz wohnt. Beide Frauen sind zum Glück mittlerweile außer Lebensgefahr und befinden sich in stationärer Krankenhausbehandlung. In einer Justizvollzugsanstalt wartet der 59-Jährige jetzt auf seinen Prozess. Ob er sich zu den Vorwürfen gegen ihn eingelassen hat, teilt die Polizei nicht mit.