Nach 45 Stunden: Feuerwehr holt ersten Toten aus Brand-Haus

Neunkirchen: 45 Stunden nach dem verheerenden Wohnhausbrand in der Wellesweilerstraße in Neunkirchen hat die Feuerwehr in der Nacht zum Dienstag die erste Leiche aus dem Dachgeschoss des Hauses geborgen. Dabei soll es sich um den stark verbrannten Körper einer Frau handeln. Ob es die 33 Jahre alte Bewohnerin ist, kann derzeit noch nicht gesagt werden. Der Leichnam wird nun von Polizei und Rechtsmedizinern untersucht. Im gleichen Stockwerk werden noch ein vier Jahre altes Kind und ein 53 Jahre alter Mann vermisst.

Das Auto der Familie steht in der Nähe des Mehrfamilienhauses geparkt, auch Verwandte und Freunde haben seit dem Brand nichts mehr von der dreiköpfigen Familie gehört. Die Suche im Dachgeschoss ist in der Nacht eingestellt worden. Das Bergen der aufgefundenen Leiche gestaltete sich schwierig. Zunächst wurde versucht, über ein Gerüstsystem des Technischen Hilfswerks den Auffindeort zu erreichen. Das schlug jedoch fehl. Daher wurde das Gerüst weder abgebaut und stattdessen ein großer Bagger einer Abrissfirma aufgestellt.

Der riss behutsam Teile des Dachgeschosses ein. Danach konnten Feuerwehrleute über einen Hubsteiger in einen Teil des Dachgeschosses fahren. Zwei Helfer stiegen aus dem Krob in die Wohnung, gesichert an Leinen vom Drehleiterwagen der Feuerwehr aus. Die von Schutt bedeckte Tote wurde freigelegt, mit einem Bergetuch in den Hubsteiger und dann zu Boden gebracht. Die Arbeiten am Montag wurden immer wieder unterbrochen, weil das Gebäude nach wie vor nicht ganz gelöscht ist und mehrfach Flammen und Rauch aus dem Haus drangen.

Am Dienstag soll die Suche nach den Vermissten weitergehen, dazu sollen weitere Teile des Dachs eingerissen werden. Nach Angaben von Neunkirchens Bürgermeister Jörg Aumann muss das Gebäude wohl ganz abgerissen werden. Die Wellesweilerstraße und die Auguststraße bleiben im betroffenen Bereich weiterhin für den Verkehr gesperrt.