Dillingen: Am gestrigen Samstagmorgen gegen 4.30 Uhr verunglückte auf der A 8 bei Schwalbach ein britischer Reisebus mit rund 50 Schulkindern an Bord (wir berichteten). Die Polizeiinspektion Saarlouis schrieb gestern Mittag dazu: „Die Kinder konnten kurz nach dem Unfall mit Ersatzfahrzeugen ihre Fahrt fortsetzen.“ Das stimmte allerdings nicht. Vielmehr wurden die Schulkinder auf noch unbekannte Art und Weise am Morgen in die Dillinger McDonald’s-Filiale in die Merziger Straße gebracht. Und mussten dort mehr als 17 Stunden zubringen! So lange dauerte es, bis ein Ersatzbus aus Großbritannien im Saarland eintraf.
Erst gegen 21.45 Uhr konnten die Kinder in diesen Ersatzbus steigen und ihre Reise fortsetzen. Bis in die Heimat, das englische Coventry, waren es da noch mehr als 800 Kilometer. Nach den über 17 Stunden in dem Dillinger Fast-Food-Restaurant waren die Kinder sichtlich fertig.
Einige schliefen im Restaurant, andere hüllten sich in Decken, wieder andere telefonierten nach Hause, um die Eltern über den Stand der Dinge zu informieren. Und dann gab es ja auch noch W-Lan. Eine Leserreporterin: Die Kinder waren völlig fix und fertig.“ Das Personal des Schnellrestaurants kümmerte sich nach Angaben von Leserreportern aber rührend um die gestrandeten Jungs und Mädchen.
Zu der Zwangspause in Dillingen war es gekommen, als der Bus der 53-köpfigen Gruppe rund 600 Meter vor der Anschlussstelle in den rechten Grünstreifen geriet und dort in Schräglage zum Stehen kam. Ursache war nach Angaben des Busfahrers ein geplatzter Reifen. Verletzt wurde bei dem Vorfall auf der Autobahn niemand. Nach mehr als sechs Stunden war der Bus von der Autobahn geholt, dabei kam auch ein mobiler Kranwagen zum Einsatz. In der Zwischenzeit musste die A 8 in Fahrtrichtung Luxemburg am Vormittag mehrfach teils voll gesperrt werden. Es kam zu langen Rückstaus.