Nach Diskussion um Zitate: Klaus Bouillon meldet sich zu Wort

Saarbrücken: Nach der Diskussion um tatsächliche oder angebliche Zitate von Saar-Innenminister Klaus Bouillon (CDU) hat sich der Politiker am gestrigen Mittwochabend selbst zu Wort gemeldet. Bouillon war erst vom Handelsblatt, dann vom ZDF heute Journal mit den Sätzen „Grenzschutz ist Menschenschutz“ und dass jeder abgewiesene Franzose ein Stück mehr Sicherheit für die Saarländer bedeute zitiert worden. Das Innenministerium erklärte die beiden Sätze für teils falsch zitiert und teils erfunden. Um 21.14 Uhr veröffentlichte Bouillon dann dieses Statement:„Sie kennen mich als Mann der klaren Worte. Dies war ich schon immer und werde es auch weiterhin sein. Immer im Sinne des Wohles von uns allen. Die aktuelle Situation ist für niemanden für uns einfach und stellt uns vor große Herausforderungen. Bis vor wenigen Wochen hätte noch niemand zu träumen gewagt, dass einmal so tiefschneidende Eingriffe in die Freiheit von uns allen ergriffen werden müssen. Aber wir müssen uns im Klaren sein, dass wir dies nicht nur für unser eigenes Leben auf uns nehmen, sondern dies auch für unsere Mitmenschen tun, um sie zu schützen. Bei der Diskussion um Grenzkontrollen in dieser schweren und außergewöhnlichen Situation ging es mir nie um die Wiedererrichtung von Grenzen. Ich bin mehr als glücklich, dass diese Grenzen seit langem nicht mehr bestehen. Es geht in dieser Ausnahmesituation einzig um die Verhinderung der Verbreitung des Virus in einem leider sehr stark betroffenen Gebiet sowie im Saarland. Es handelt sich um eine von mehreren Maßnahmen, die dem Schutz der Menschen diesseits und jenseits der Grenze dient. Mir ist wichtig: Nie wollte ich mit meinen Worten unsere Freunde aus Frankreich verletzen oder unsere Freundschaft aufs Spiel setzen. Ich bedauere es zutiefst, wenn meine Äußerungen in den vergangenen Tagen und Wochen so gedeutet wurden. Im gestrigen heute journal wurde ich sogar mir [sic!] einem Satz zitiert, den ich so nie gesagt habe. Das hat mich überrascht – und schockiert. Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass ich, auch aufgrund meiner jahrzehntelangen Tätigkeit als Bürgermeister, immer die deutsch-französische Freundschaft gelebt habe. Dies wurde mir mit einem französischen Orden gedankt. Und diese Freundschaft lebe ich auch weiter. Gleichzeitig sehe ich es auch als meine Aufgabe an, uns alle bestmöglich vor dem Coronavirus zu schützen. Deshalb sehe ich es auch derzeit noch für wichtig und richtig an, an den getroffenen Maßnahmen festzuhalten – für die Gesundheit von uns allen. Gehen Sie aber davon aus, dass ich meine und unsere Entscheidungen ständig hinterfrage und sie jeden Tag erneut auf den Prüfstand stelle – so auch in der Frage nach den Grenzkontrollen. Wir stehen weiterhin vor schwierigen Herausforderungen. Ich bin aber sicher, dass wir diese gemeinsam meistern werden. Auch die deutsch-französische Freundschaft wird diese schwere Zeit überstehen. Davon bin ich überzeugt.“