Saarlouis/Boulay-Moselle: Die Behörden in Frankreich haben ein ausgebranntes Fahrzeug entdeckt. Bei dem Wagen handelt es sich wahrscheinlich um eins der Fluchtfahrzeuge, die von den Geldtransport-Räubern in Saarlouis (wir berichteten) verwendet worden sind. Wie die französische Tageszeitung Le Républicain Lorrain zuerst berichtet und die Saar-Polizei mittlerweile auch bestätigt, passt der ausgebrannte Wagen zur Beschreibung eines der Fluchtfahrzeuge, die Augenzeugen vor Ort in Saarlouis gesehen haben.
Es gibt nur wenige vernünftige Zweifel daran, dass der Wagen mit dem Überfall zu tun hat. Aufgefunden worden ist er bereits am Vormittag in einem Gewerbegebiet im 5.000-Einwohner-Dorf Boulay-Moselle. Der Ort liegt 28 Kilometer von der Neue-Welt-Straße in Picard entfernt. Einer der beiden Fluchtwagen soll auch tatsächlich in Richtung Frankreich abgebogen sein. Vom Tatort aus führt die B 405 nach Frankreich, in Oberfelsberg kann man dann in die Villinger Straße Richtung Boulay abbiegen.
Der dortige Grenzübergang ist etwas kleiner als der an der Bundesstraße und eignet sich daher besser zur Flucht. Als sich die Spezialkräfte der Saar-Polizei am Morgen mit ihren hochmotorisierten Fahrzeugen an der Saar-Grenze postieren, sind die Räuber dort vermutlich längst vorbeigefahren. „Sie sind mittlerweile auch schon nicht mehr auf Boulayer Gebiet“, erklärt der Kommandant der Gendarmerie-Kompanie nach dem Fund des ausgebrannten Wagens denn auch dem Républicain Lorrain. Den gesamten Tag über geben die Saar-Beamten die Suche nach den Tätern auf ihrer Seite der Grenze aber nicht auf.
In die Suchmaßnahmen ist auch die Bundespolizei involviert. Die ist nicht nur am Boden unterwegs: Gegen 11.30 Uhr kommt ein Polizeihubschrauber aus St. Augustin an die Saar, fliegt unter anderem das Gebiet zwischen Merzig und Saarlouis ab. Bislang sind alle Fahndungsmaßnahmen jedoch ohne Erfolg geblieben. Die Ermittlungen laufen weiter.