Saarbrücken: Die Landeshauptstadt will eine Fahrradzone im Nauwieser Viertel einrichten und baut dafür die dortigen Straßen um. Mit den Arbeiten losgehen soll es direkt nach Ostern. Die Umgestaltung wird voraussichtlich sechs bis acht Wochen dauern. Oberbürgermeister Uwe Conradt (CDU) freut sich: „Das Nauwieser Viertel, das traditionell viel von Radfahrern genutzt wird, ist zur Ausweisung als Fahrradzone bestens geeignet. Wir führen als eine der ersten Städte Deutschlands eine solche Zone ein. Das Viertel lässt sich gut gegen die umliegenden Hauptverkehrsstraßen abgrenzen. Wir haben die Chance, hier den innerstädtischen Verkehr ganz neu zu ordnen und den Autoverkehr zu reduzieren. Dabei behalten wir natürlich auch die Anwohner im Blick. Es geht darum, alle Verkehrsteilnehmer einzubinden.“
Fahrradzonen sind Gebiete, die ausdrücklich für Radfahrer vorgesehen und entsprechend beschildert sind. Der motorisierte Verkehr muss sich hier unterordnen, Radler bestimmen das Tempo. Außerdem haben sie hier besondere Rechte: So darf nebeneinander Fahrrad gefahren werden, der Kraftfahrzeugverkehr ist nur für Anlieger zugelassen. Anlieger sind dabei nicht nur Anwohner, sondern alle, die nicht einfach nur durch eine Straße durchfahren wollen.
Wie überall im Straßenverkehr dürfen die Radler und auch alle anderen Verkehrsteilnehmer weder behindert noch gefährdet werden. Das Überholen von Fahrrädern ist ebenfalls wie überall sonst zulässig, wenn dabei der übliche Sicherheitsabstand von 1,50 Meter eingehalten wird. Außerdem ist es den Radlern weiterhin erlaubt, entgegengesetzt der Einbahnstraßen zu fahren. Es gilt auch weiterhin in allen Straßen die Rechts-vor-Links-Regelung sowie eine Höchstgeschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde.
Um die Begegnung zwischen Fahrrädern und Kraftfahrzeugen im Gegenverkehr sicherer zu machen, werden in der Nauwieserstraße testweise zwei Ausweichstellen für Autos und drei für Fahrräder geschaffen. Die Anwohnerparkplätze bleiben bestehen, für zusätzliche Fahrradständer fallen jedoch sieben Kurzzeitparkplätze weg. Für das Projekt sind rund 150.000 Euro eingeplant, davon kommen 50.000 Euro vom Verkehrsministerium.