Osterruhe zurückgenommen: Merkel bittet Bürger um Verzeihung

Berlin: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich am Mittag mit einem Statement an die Öffentlichkeit gewandt. Darin erklärt sie, dass die vor zwei Tagen beschlossene Osterruhe zurückgenommen wird und entschuldigt sich beim Volk für diesen Fehler: „Um es klipp und klar zu sagen: Die Idee eines Oster-Shutdowns war mit bester Absicht entworfen worden, denn wir müssen es unbedingt schaffen, die dritte Welle der Pandemie zu bremsen und umzukehren. Dennoch war die Idee der sogenannten Osterruhe ein Fehler. Sie hatte ihre guten Gründe, war aber in der Kürze der Zeit nicht gut genug umsetzbar. Wenn sie überhaupt jemals so umsetzbar ist, dass Aufwand und Nutzen in einem halbwegs vernünftigen Verhältnis stehen.

Viel zu viele Fragen, von der Lohnfortzahlung durch die ausgefallenen Arbeitsstunden bis zu der Lage in den Geschäften und Betrieben, können – das haben die Beratungen der letzten 24 Stunden gezeigt – jedenfalls in der Kürze der Zeit nicht so gelöst werden, wie es nötig wäre. Und um auch ein zweites klipp und klar zu sagen: Dieser Fehler ist einzig und allein mein Fehler! Denn am Ende trage ich für alles die letzte Verantwortung. Qua Amt ist das so, also auch für die am Montag getroffene Entscheidung zur sogenannten Osterruhe.“

Bevor die Kanzlerin die Öffentlichkeit informiert, hat sie ihre Entscheidung den Ministerpräsidenten und den Vorsitzenden der Fraktionen im Deutschen Bundestag mitgeteilt: „Ein Fehler muss als Fehler benannt werden und vor allem muss er korrigiert werden und wenn möglich hat das noch rechtzeitig zu geschehen. Geichwohl weiß ich natürlich, dass dieser gesamte Vorgang zusätzliche Verunsicherung ausgelöst. Das bedaure ich zutiefst und dafür bitte ich alle Bürgerinnen und Bürger um Verzeihung.“ Auch ohne die Osterruhe glaubt Merkel, die Pandemie eingrenzen zu können:

„Mit der Notbremse, mit der Möglichkeit von regional zu entscheidenden Ausgangsbegrenzungen Kontaktbeschränkungen, mit dem Ausbau des Testens, natürlich auch mit der immer weiter verstärkenden Impfkampagne.“ Die Kanzlerin ist sich sicher: „Wir werden das Virus gemeinsam besiegen! Der Weg ist hart und er ist steinig, er ist von Erfolgen, aber auch von Fehlern und Rückschlägen gekennzeichnet. Aber das Virus wird langsam aber sicher seinen Schrecken verlieren.“