Saarbrücken: Die verstörenden Bilder aus dem Beitrag von Spiegel TV am Montagabend zeigen erste Wirkung. Die Initiative „I love SB“ ist auf Facebook schon einige Zeit lang unterwegs. Ihre Mission: Allen da draußen zeigen, wie schön unsere Landeshauptstadt sein kann. Das hat der Beitrag bei Spiegel TV nicht gerade gemacht. Immerhin erkennen auch die Macher von I love SB: „Aber klar legt diese Spiegel-TV-Reportage Finger in Wunden: Drogenabhängige, Obdachlose, Kinderarmut, all das gibt es in Saarbrücken – wie in vielen anderen deutschen Städten leider auch.“ Doch statt bloß die Missstände festzustellen und darüber entsetzt zu sein, wollen die Jungs und Mädels von I love SB auch was zur Verbesserung beitragen. „Wir haben heute überlegt: was können wir ganz konkret tun? Wir wollten ein kleines identitätsstiftendes Zeichen setzen für unsere Heimatstadt. Denn wir sind Saarbrücker, wir leben gerne hier und es wäre toll, wenn wir noch enger zusammen rücken würden und jetzt nicht in Sack und Asche gehen, nur weil ein Privatsender meint, uns im Rest der Republik bashen zu müssen.
Saarbrooklyn ist wirklich ein schönes Wortspiel – wer schon mal in New York war weiß, dass Brooklyn der größte Stadtteil ist, der natürlich (im Osten) auch Auffangbecken für Sozial-Schwache ist, der sich aber insgesamt in den letzten Jahrzehnten wirklich zu einem der modernsten und innovativsten Stadtteile gemausert hat, in dem zum Beispiel die meisten Kreativen und Studenten leben. Also irgendwie Saarbrücken wirklich gar nicht sooo unähnlich, bis auf die Tatsache, dass es 14 mal so viele Einwohner hat.“
Die Idee der Gruppe: Schicke Buttons mit der Aufschrift „Proud to be from Saarbrooklyn“. Zu erhalten sind die Buttons ab sofort in Saarbrücken im Tabula Rosa und im Tante Guerilla, ab Donnerstag bei Henry’s Eismanufaktur sowie am Freitag bei der Nacht der schönen Künste im USUS Garelly-Haus. Auch auf der Facebookseite von I love SB kann man die Buttons bekommen.
Die kosten nichts, sondern sind gegen eine kleine Spende – wie viel bestimmt ihr selbst – zu haben. Das Geld geht abzüglich der Materialkosten zur Hälfte an Ingos kleine Kältehilfe in Saarbrücken, der sich um Obdachlose kümmert, und an die Saarbrücker Tafel, die hunderte armer Menschen mit Lebensmitteln versorgt.