Mandelbachtal: Furchtbare Tragödie gestern Abend im Mandelbachtal. Es ist gegen 21 Uhr, als es an einem Wohnhaus in der Adenauerstraße im Ortsteil Ormesheim nach Feuerwehrangaben vermutlich eine Explosion gibt. Kurz darauf schlagen Flammen aus dem zweigeschossigen Gebäude. Als die ersten Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr vor Ort eintreffen, ist ein Teil der Hausfront weggerissen. Flammen schlagen aus allen Stockwerken vom Keller bis zum Dach und die Menschenlage ist unklar. Bei dem Anblick wird klar: Sollten sich Personen in dem lichterloh brennenden Haus aufhalten, besteht für sie wenig Hoffnung. Im Laufe der Löscharbeiten erscheinen nach Angaben von Kreisbrandinspekteur Uwe Wagner drei der im Haus vermuteten Bewohner am Brandort und melden sich bei den Einsatzkräften.
Eine vierte Person wird aber noch vermisst. Ob sie sich in den Trümmern befindet, ist auch neun Stunden nach Einsatzbeginn noch unklar. Denn das Gebäude kann von den Helfern noch nicht betreten werden, die Personensuche ist nicht möglich. Die Feuerwehr rückt mit einem Großaufgebot an Kräften an. Alle Löschbezirke der Feuerwehr Mandelbachtal sind im Einsatz, außerdem der Drehleiterwagen aus St. Ingbert, ein Tanklöschfahrzeug mit großen Löschwasserbehälter aus Homburg, mehrere Fahrzeuge der Feuerwehr Blieskastel und auch die Freiwillige Feuerwehr Ensheim. Insgesamt kämpfen 170 Feuerwehrleute gegen die Flammen. Außerdem begleiten Experten des Technischen Hilfswerk den Einsatz.
DRK und Arbeiter-Samariter-Bund sind mit insgesamt vier Rettungswagen und einem Notarztfahrzeug vor Ort, außerdem der DRK-Ortsverein Ormesheim. Gegen Mitternacht kommt ein Notfallseelsorgeteam zur Unglücksstelle, um Betroffene, Anwohner und Einsatzkräfte zu betreuen. Die umliegenden Gebäude müssen sicherheitshalber evakuiert werden. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Ursache des Geschehens aufgenommen, Ermittler des Kriminaldauerdienstes sind vor Ort.
Mit Hilfe des Drehleiterwagens der Feuerwehr können sich die Polizisten einen ersten Eindruck der Lage verschaffen. Allerdings kann das Gebäude derzeit wegen Einsturzgefahr nicht betreten werden. Die L 107 ist in der Nacht zwischen der Abzweigung nach Ensheim und Ormesheim voll gesperrt. Seit 5.22 Uhr wird der Verkehr wechselseitig auf einem Fahrstreifen an der Unglücksstelle vorbeigeleitet.