Saarbrücken/Bodrum: Ungewöhnlicher Einsatz für die Saar-Polizei am Wochenende. Am Sonntagabend geht bei der Führungs- und Lagezentrale ein Notruf ein, in dessen Folge 17 Personen gerettet werden, die vor der türkischen Küste nahe Bodrum in Seenot geraten sind. Aber der Reihe nach. Eine syrische Staatsangehörige, die sich im Saarland aufhält, ruft um 21.48 Uhr die Polizei an. Die Frau teilt mit, dass sich ihre Cousine auf einem Flüchtlingsboot befindet, das von Bodrum in Richtung der griechischen Insel Kos unterwegs ist. Laut der Anruferin herrscht dort starker Wellengang und der Motor des Bootes ist ausgefallen. Die Menschen auf dem Boot fürchten, nicht zu überleben. Die Frau weiß sich nicht anders zu helfen und wählt auf ihrem Handy den Notruf.
Nachdem klar ist, dass es sich nicht um einen Scherzanruf handelt, sondern die Frau am anderen Ende der Leitung wirklich Hilfe benötigt, überlegen die Beamten in der Führungs- und Lagezentrale in der Mainzer Straße in Saarbrücken zunächst kurz, was zu tun ist. Dann werden parallel das Bundespolizeipräsidium in Potsdam, der Dauerdienst des Bundeskriminalamts in Wiesbaden sowie die Seenotleitung MRCC der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger in Bremen von der Polizei im Saarland in Kenntnis gesetzt.
Die informierten Organisationen wiederum geben das Geschehen weiter an die zuständigen Stellen im Mittelmeer. Schließlich können die 17 Personen, die auf dem Boot treiben, von einem Schiff der türkischen Küstenwache entdeckt und ans sichere Ufer gebracht werden.
Bei den Geretteten soll es sich nach bisherigen unbestätigten Erkenntnissen um syrische Staatsangehörige handeln. Es geht ihnen offensichtlich gut. Ohne den Notruf bei der saarländischen Polizei, der die Initialzündung für die gelungene Rettung gewesen ist, wäre die Sache vielleicht anders ausgegangen.