Dillingen: Nach dem gewaltsamen Tod eines Obdachlosen in einem Wohnhaus in der Dillinger Innenstadt (wir berichteten) sitzt die mutmaßliche Täterin nun im Gefängnis. Um kurz vor 14 Uhr wurde die Frau dem Ermittlungsrichter am Amtsgericht Saarbrücken vorgeführt. Sie wurde in einem Streifenwagen von der Polizeiinspektion Saarlouis in die Landeshauptstadt gefahren.
Weil die Polizei ihre Kleidung wegen möglicher Blutanhaftungen sichergestellt hat, wurde die 39-Jährige in einem Schutzanzug der Spurensicherung von Streifenbeamten ins Gericht gebracht. Vor dem Richter hat die Frau keinerlei Angaben zu den Vorwürfen gemacht. Auch bei den Vernehmungen durch die Polizei im Laufe der Nacht und des Tages hat sich die Beschuldigte nicht zu der Tat geäußert.
Behördensprecherin Melanie Mohrbach: „Es wurde ein Haftbefehl werden Verdacht des Totschlags erlassen.“ Die dringend tatverdächtige Dillingerin ist mittlerweile ins Frauengefängnis im rheinland-pfälzischen Zweibrücken eingeliefert worden, weil es im Saarland nur Gefängniszellen für Männer gibt. Im Knast wartet sie nun auf ihren Gerichtsprozess. Auch das Ergebnis der Obduktion aus dem Rechtsmedizinischen Institut der Uniklinik Homburg liegt mittlerweile vor.
Demnach ist der 45-jährige Mann durch Verbluten gestorben. Ursächlich waren mehrere Messerstiche in den Oberkörper. Nachbarn berichten, dass die mutmaßliche Täterin in den vergangenen Tagen immer wieder mit einem Schlachtermesser gesehen worden ist. Ob es sich dabei um die Tatwaffe handelt, prüfen die Ermittler des Dezernats für Straftaten gegen das Leben nun.
Den Angaben der Anwohner zufolge soll die Frau öfter und viel getrunken haben. Sie haben mit dem späteren Opfer öfter Streit gehabt. Die Ermittlungen der Polizei laufen weiter, die Spurensicherung untersucht die Erdgeschosswohnung, in der die Tat passierte, genauestens.