Saarbrücken: Großer Chemie-Einsatz in der Nacht zum heutigen Freitag in der Landeshauptstadt. Um 2.02 Uhr wird die Leitstelle der Berufsfeuerwehr Saarbrücken von Bahn-Bediensteten telefonisch darüber informiert, dass beim Rangieren von Eisenbahnwaggons im Bereich des Güterbahnhofs an der Dudweiler Landstraße ein Gefahrstoff ausgetreten ist.
Die Chemikalie hat den Anrufern zufolge bei mehreren Bediensteten eine Reizung der Atemwege ausgelöst. Nach der sogenannten Alarm- und Ausrückeordnung wird die örtlich zuständige Feuerwehr Saarbrücken zur Einsatzstelle entsandt, zudem ein Fachberater für Chemiefragen und der Gefahrstoffzug des Regionalverbands Saarbrücken. Zur Behandlung von Verletzten und zur Absicherung der Einsatzkräfte werden auch mehrere Rettungsdiensteinheiten an den Güterbahnhof alarmiert.
Von Seiten der Deutschen Bahn eilen zudem eine Notfallmanagerin sowie der Notdienst der Bahn-Tochter DB Cargo angefordert. Die Ermittlungen übernehmen die Landespolizei und die Bundespolizei. Nach Eintreffen der Feuerwehr werden umfangreiche Erkundungen mit Messgeräten an dem betroffenen Waggons durchgeführt. Dabei kann allerdings nichts Verdächtiges festgestellt werden – weder messtechnisch, noch optisch oder geruchsmäßig gibt es Hinweise auf einen Austritt von Gefahrstoff.
Durch weitere Erkundungen der Feuerwehr wird zudem ein Austritt von Gefahrstoff aus benachbarten Waggons ausgeschlossen. Auch die Informationen der Notfallmanagerin sowie des Cargo-Notdienstes weisen nicht auf gefährliche Chemikalien hin. So wird der Einsatz am frühen Morgen ergebnislos beendet. Die Bediensteten, die über gesundheitliche Probleme klagen, werden sicherheitshalber zur Abklärung vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus verbracht.
Der Personenverkehr auf der Schiene wird nicht beeinträchtigt, weil sich der Vorfall zur Nachtzeit und auf einem abgegrenzten Gelände ereignet hat.