Dillingen: Am Sonntag letzter Woche erstattet eine 20 Jahre alte Frau aus dem Regionalverband Saarbrücken bei der Polizei in Dillingen Anzeige wegen eines massiven sexuellen Übergriffs durch drei Migranten auf dem Bahnhof in Dillingen. Jetzt steht die junge Frau selbst im Fokus der polizeilichen Ermittlungen. Das ist nach Schilderung des vermeintlichen Opfers passiert: Die Frau geht am frühen Morgen gegen sechs Uhr nach einem Diskothekenbesuch in Dillingen zu Fuß in Richtung Bahnhof. Dabei wird sie von drei Männern verfolgt, es soll sich um syrische Migranten handeln, von denen einer Rasta-Locken trägt. Auf dem Bahnhofsgelände bedrängt einer der etwa 20 bis 25 Jahre alten Männer sie massiv und vergewaltigt sie anschließend, die beiden anderen schauen nur untätig zu. Erst, als ein Zug in den Bahnhof einfährt, lässt der Täter von der Frau ab und alle drei flüchten. Soweit die Schilderungen der Frau. Das Dezernat für Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung übernimmt den Fall und nach umfangreichen und sehr zeitintensiven Ermittlungen haben die Fahnder erhebliche Zweifel an dem behaupteten Sachverhalt. Die Ermittler können zwei Zeugen ausfindig machen, die die Frau von der Diskothek bis zum Bahnhof begleitet haben. Diesen Zeugen sind keine anderen Personen unterwegs oder im Bereich des Bahnhofs aufgefallen. Außerdem stellt sich heraus, dass eine Videoüberwachungsanlage am Bahnhof im Probebetrieb aktiv ist und Aufzeichnungen von der Situation am Bahnhof existieren. Die Beamten werten die Aufnahmen aus, die Bilder bestätigen die Aussagen der Zeugen: Die Frau ist am Bahnhof nicht verfolgt oder vergewaltigt worden. Aufgrund der bisherigen Ermittlungsergebnisse leitet die Polizei gegen die 20-Jährige ein Verfahren wegen Vortäuschens einer Straftat ein. Danach sagte die 20-Jährige nichts mehr aus.