Neunkirchen: Dramatischer Einsatz gestern Nachmittag in der Königstraße. Dort dringen gegen 15.30 Uhr dichte Rauchschwaden aus dem Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses. Als Passanten den Notruf wählen, ist bereits das ganze Treppenhaus mit giftigem Brandrauch gefüllt. Zufällig ist der Mannschaftstransportwagen des Löschbezirks Neunkirchen-Innenstadt auf einer Dienstfahrt nur wenige hundert Meter von der gemeldeten Einsatzstelle entfernt, als der Alarm für die Helfer ertönt. Nach wenigen Augenblicken erreichen die beiden Führungskräfte mit dem Feuerwehrbus das brennende Haus. Vor dem Gebäude treffen die beiden bereits elf von 21 in dem Haus gemeldeten Bewohnern. Sie sind in Sicherheit, haben sich aus eigener Kraft ins Freie gerettet. Aber vier Menschen, darunter zwei Kinder, stehen im dritten Obergeschoss an den Fenstern und schreien panisch um Hilfe. Geistesgegenwärtig entscheiden sich die erfahrenen Feuerwehrmänner, nicht auf die besser ausgerüsteten Kollegen zu warten, sondern die Betroffenen umgehend aus ihrer Notsituation zu retten. Feuerwehrsprecher Christopher Benkert bilanziert: „Durch das schnelle Handeln der beiden Feuerwehrangehörigen konnte ein Personenschaden abgewendet werden.“ Der eigentliche Brand ist vom kurze Zeit später eintreffenden Hilfeleistungslöschfahrzeug und dessen Mannschaft schnell gelöscht. Wie sich rausstellt, sind im Treppenhaus aus bislang ungeklärter Ursache mehrere Müllsäcke und Sperrmüll in Brand geraten. Der brennende Kunststoff hat große Mengen giftigen Brandrauch freigesetzt, der auch in die Wohnungen des Mehrfamilienhauses gezogen ist. Mit einem Überdrucklüfter drückt die Feuerwehr den Rauch wieder aus dem Gebäude. Nach rund einer Stunde können die 25 Feuerwehrleute aus den Löschbezirken Neunkirchen-Innenstadt und Wiebelskirchen den Einsatz beenden.