Wallerfangen: Aufregung im Wallerfanger Ortsteil Ittersdorf am Freitagabend. Gegen 20 Uhr kommt es in dem 1.000-Seelen-Dorf zu einem Großeinsatz der Polizei. Alles beginnt damit, dass in der Saarlouiser Straße ein Mann auffällt. Er betritt mehrere Gaststätten und verhält sich dort provokant und aggressiv. Dann beobachten Zeugen, wie der Mann vor einem Café mit einer Waffe in die Luft schießt. Anschließend geht er in ein Lokal, woraufhin die Augenzeugen die Polizei rufen. Die Beamten rücken mit mehreren Kommandos nach Ittersdorf aus. Neben Polizisten der Polizeiinspektion Saarlouis sind auch Kräfte der Operativen Einheit im Einsatz. Diese Beamten sind besonders geschult und ausgerüstet, verfügen unter anderem über Maschinenpistolen und ballistische Schutzausrüstung.
Das Spezialeinsatzkommando, das Leserreporter vor Ort gemeldet haben, kommt dagegen nicht zum Einsatz. In der Gaststätte Fedik kann der Mann schließlich aufgegriffen werden. In dem Restaurant selbst hat der Mann niemanden mit der Waffe bedroht oder sie auch nur gezeigt. Es handelt sich um einen 55 Jahre alten Herrn aus Dillingen. Er lässt sich widerstandslos in Gewahrsam nehmen.
Bei einer Personendurchsuchung finden die Beamten tatsächlich eine Waffe mitsamt Munition. Ein Sprecher des Landespolizeipräsidiums Saarbrücken: „Es handelt sich um eine Schreckschusswaffe. Diese darf man zwar besitzen, aber nicht in der Öffentlichkeit mit sich führen. Dazu benötigt man einen sogenannten kleinen Waffenschein. Den scheint der aufgegriffene Mann aber nach derzeitigem Ermittlungsstand nicht zu besitzen.“
Waffe und Munition werden sichergestellt. Weil der Mann psychische Auffälligkeiten zeigt, steht zu befürchten, dass er zu einer Gefahr für sich selbst oder andere werden könnte. Daher wird er vor Ort vom Rettungsdienst untersucht und anschließend zur Behandlung in ein psychiatrisches Krankenhaus eingeliefert, wo ihm nun professionell geholfen wird.