Dillingen: Die TG Saar, die zum großen Teil aus Turnvereinen des Landkreises Saarlouis besteht und in der 1. Bundesliga turnt, trennt sich mit sofortiger Wirkung von ihrem Spitzen-Turner Nikita Nagornyy. Er steht nicht mehr auf der Meldeliste für die Saison 2022. Grund für die Trennung sind nach Angaben der Turngemeinschaft die jüngsten Äußerungen des 25 Jahre alten Russen über den Angriffskrieg in der Ukraine.
Der Vorsitzende der TG Saar, Thorsten Michels, hat gegenüber dem Saarländischen Rundfunk erklärt: „Wir haben uns schon im Vorfeld Gedanken gemacht, wie wir agieren, wenn russische Athleten wie Nikita medial das Ganze gegebenenfalls verharmlosen oder gar befürworten würden. Leider hat sich das genauso in den letzten Tagen herauskristallisiert, dass wir mitbekommen haben, dass Nikita in seinem Amt als Generalstabschef der Jungen Armee diese Aktion unterstützt und sich in den Medien dazu geäußert hat.“
Auf seiner Webseite schreibt der Verein: „Die jüngsten Äußerungen von Nagornyy in den sozialen Medien und der Presse im Zusammenhang mit der russischen Invasion in der Ukraine waren nun Anlass für den Vorstand der TG Saar, die Zusammenarbeit vorzeitig zu beenden und von weiteren Einsätzen abzusehen. Die TG Saar distanziert sich ausdrücklich von den gewalttätigen Übergriffen in der Ukraine und toleriert keinerlei Verharmlosung oder Unterstützung dieses Angriffskriegs.
Wir möchten uns bei Nikita für seine Einsätze und Leistungen in den letzten Jahren bedanken und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute.“ Der Welt- und Europameister soll in den sozialen Medien unter anderem Fotos gepostet haben, die Geschenken zeigen, die von Kindern gebastelt worden sind und auf denen das berüchtigte „Z“ zu sehen ist. Darunter soll er geschrieben haben:
„Wenn ihr die Angehörigen unseres Militärs bei ihrer Spezialoperation unterstützen wollt, schickt Pakete an unser Hauptquartier und wir werden sie weiterleiten.“