Saarbrücken/Zweibrücken: Am heutigen Sonntag findet ein pro-russischer Autokorso vom rheinland-pfälzischen Zweibrücken durch das Saarland bis nach Saarbrücken unterwegs (wir berichteten). Nach Angaben der Polizei verläuft die Versammlung weitestgehend ruhig. Etwa 300 Menschen mit 85 Fahrzeugen, darunter einigen Motorrädern, beteiligen sich an dem Aufzug unter dem Motto „Gegen Diskriminierung russischsprachiger Mitbürger, Ehrung mit Blumen an Grabstätte sowjetischer Soldaten.“
Ab 11 Uhr am Vormittag sammeln sich die Teilnehmer auf dem Festplatz in Zweibrücken. Im Vorfeld haben die Anmelderinnen der Demo das Verwenden einiger Fahnen an den Teilnehmerfahrzeugen bei der Versammlungsbehörde beantragt: die russische, die deutsche, die kasachische sowie die weißrussische. Auf das Zeigen dürfen der ukrainischen Flagge haben die Anmelderinnen ganz bewusst verzichtet, deshalb kann sie von den Behörden nicht genehmigt werden und beim Autokorso auch nicht verwendet werden.
Ebenfalls nicht angemeldet haben die Organisatoren die Flagge der ehemaligen Sowjetunion. Weil einige Fahrzeuge trotzdem damit auftauchen, muss die Polizei diese Teilnehmer auffordern, die nicht erlaubten Symbole wegzupacken. Gegen die Verwender wird die Einleitung entsprechender Straf- oder Ordnungswidrigkeitenverfahren geprüft. Gegen 12.45 Uhr startet der Autokorso über Homburg, Kirkel, und St. Ingbert nach Saarbrücken.
Die meisten Teilnehmer kommen dem Kennzeichen nach aus dem Saarland. Es ist an fast allen Fahrzeugen die russiche Flagge zu sehen, an einigen auch die deutsche. Unterwegs wird den Zuschauern zugehupt und gewunken. Mit mehreren Streifenwagen und Beamten der Motorradstaffel sorgt die Polizei dafür, dass der Korso zusammenbleibt. Während der rund 50 Kilometer langen Fahrt kommt es immer wieder zu kurzfristigen Verkehrssperrungen, es kommt aber nicht zu nennenswerten Störungen.
Gegen 14.40 Uhr trifft die Demo dann im Bereich Hauptfriedhofs in Alt-Saarbrücken ein, wo die Parkfläche vor dem Haupteingang für die Teilnehmer von den Behörden freigehalten worden und für normale Friedhofsbesucher gesperrt worden ist. Vor dem Friedhof legen die Teilnehmenden Blumen nieder, gegen 15 Uhr erklärt die Versammlungsleiterin die Demonstration für beendet und die Teilnehmer treten die Heimreise an.