Regionalexpress rammt Güterzug aus dem Saarland: 40 Verletzte

Dillingen/Meerbusch: Gestern Abend gegen 19.30 Uhr kommt es auf der Strecke zwischen Neuss und Krefeld in Nordrhein-Westfalen zu einem schweren Bahnunglück, bei dem ein Regionalzug in einen stehenden Güterzug kracht. Der Güterzug ist aus dem saarländischen Dillingen, wo er Erze abgeladen hat, ins niederländische Rotterdam unterwegs, als ein Regional-Express der Linie 7 von Köln nach Krefeld des privaten Betreibers National Express Rail den stehenden Zug von der Saar rammt. Mehrere Waggons entgleisen, es beginnt ein stundenlanger Einsatz für Feuerwehren und Rettungsdienst. Ab 21.15 Uhr sind die Bahn-Oberleitungen geerdet und die Feuerwehr hat gefahrlos Zugang zum Zug, gegen 0.45 Uhr sind die Helfer sicher, dass alle Personen den Rhein-Münsterland-Express verlassen haben. Die Feuerwehr Meerbusch meldet nach Ende des Einsatzes einen lebensgefährlich verletzten Menschen, sieben Schwerverletzte und 33 Leichtverletzte. 132 Menschen können die Helfer unverletzt aus dem Zug retten. Für Angehörige von betroffenen Reisenden richtet die Feuerwehr an einer nahe gelegenen Tankstelle in Meerbusch eine Anlaufstelle ein, die Verletzten kommen zunächst zu einer Sammelstelle in Bovert. Die Bundespolizei richtet für Angehörige eine Hotline ein. Steffen Seibert, Sprecher der Bundesregierung, schreibt auf Twitter, dass auch Kanzlerin Angela Merkel die Lage verfolgt. Zu Spitzenzeiten sind rund 400 Einsatzkräfte in die Bergungs- und Rettungsarbeiten eingebunden, gegen 2.20 Uhr ist der Einsatz endgültig zu Ende. Nach Angaben der Bundesstelle für Eisenbahnunfall-Untersuchung in Bonn hätte der Personenzug das Gleis nicht befahren dürfen. Der Fehler lag aber wohl nicht beim Lokführer. Er hatte möglicherweise ein grünes Signal, leitete noch eine Vollbremsung ein und verhinderte so Schlimmeres. Die Ermittlungen laufen.