Saarbrücken: Seit dem Wochenende ist eine Vielzahl von Einrichtungen im Saarland zur Eindämmung des neuartigen Corona-Virus geschlossen. Schwimmbäder, Discos und Bordelle haben daraufhin auf unbestimmte Zeit dicht gemacht. Andere Einrichtungen wie Kneipen, Fitnessstudios und Shisha-Bars dürfen dagegen weiterbetrieben werden, was in der Bevölkerung teilweise auf größtes Unverständnis stößt.
Auch dem saarländischen Innenminister Klaus Bouillon (CDU) gehen die bislang getroffenen Maßnahmen noch nicht weit genug. Er findet, dass auch Kneipen, Restaurants, Spielplätze im Freien und Skater-Anlagen geschlossen werden sollten. Von Fitnessstudios und Shisha-Bars sagt der Minister dagegen nichts. Für seine Pläne will Bouillon am heutigen Montag in der CDU-Landtagsfraktion werben.
Ob die Vorschläge dort Anklang finden, bleibt abzuwarten. Der Minister spricht von „Volksversammlungen“, die am Wochenende im Saarland stattgefunden haben, obwohl Experten mit Blick auf die aktuelle Corona-Krise es befürworten, dass die Bevölkerung so weit wie möglich zuhause bleiben soll.
Tatsächlich kommt es am gestrigen Sonntag bei strahlendem Sonnenschein zu großen Menschenansammlungen. Unter anderem am Saarbrücker Staden finden sich viele Menschen zusammen, um das schöne Wetter zu genießen. Auch am Sankt Johanner Markt sind die Außenanlagen der Gaststätten brechend voll. Das Einhalten eines Sicherheitsabstandes, wie ihn Fachleute fordern, ist dabei nicht auszumachen.
Bouillon: „Es müssen sich jetzt alle zusammennehmen.“ In anderen Ländern ist die Gastronomie derzeit komplett heruntergefahren. So sind in Frankreich seit dem Wochenende auch alle Restaurants dicht. In Italien und Spanien gibt es sogar komplette Ausgangssperren, in Österreich seit dem Wochenende ebenfalls. Auch der deutsche Innenminister Horst Seehofer hat erklärt, dass der Höhepunkt der Entwicklung noch nicht erreicht ist.