Saarbrücken: Nach einer umstrittenen Pressemitteilung in Bezug auf einen Vorfall nach dem DFB-Pokalspiel zwischen dem 1. FC Saarbrücken und dem Karlsruher SC hat die Polizei Saarland nun eine Entschuldigung veröffentlicht. Die ursprüngliche Mitteilung hatte für Verwirrung gesorgt, da sie fälschlicherweise von Pyrotechnik in beiden Fanblöcken sprach, obwohl die Zündelnden eindeutig nur im Block des Karlsruher SC zu finden waren.
Die erste Pressemitteilung, die unmittelbar nach dem besagten Fußballspiel veröffentlicht wurde, führte zu Unstimmigkeiten und Unmut, da sie von Pyrotechnik in beiden Fanblöcken berichtete. Dies stand jedoch im klaren Widerspruch zur tatsächlichen Beobachtung der Zuschauer, die einstimmig bestätigten, dass die Pyrotechnik nur im Block der Gästemannschaft abgebrannt wurde. Viele Saar-Medien haben daraufhin den Polizeibericht nahezu unverfälscht weiter gegeben. Sollten hier die Fans des 1. FC Saarbrücken stigmatisiert werden?
Die Polizei hat nun in einer neuen Pressemitteilung ihren Fehler eingestanden und sich dafür entschuldigt, dass die ursprüngliche Meldung nicht den Tatsachen entsprach. In der aktuellen Mitteilung heißt es: „In unserer Meldung nach dem Fußballspiel zwischen dem 1. FC Saarbrücken und dem Karlsruher SC vom vergangenen Freitag (11.08.2023) wurde fälschlicherweise gemeldet, dass in den Fanblocks beider Mannschaften pyrotechnische Gegenstände gezündet wurden. Dies ist nicht korrekt. Die nachträgliche Überprüfung unserer Aufzeichnungen hat ergeben, dass lediglich im Gästefanblock Pyrotechnik abgebrannt wurde. Wir bitten, diesen Fehler zu entschuldigen.“
Trotz der nachträglichen Korrektur der Polizei bleibt die Frage nach dem Vertrauen in öffentliche Informationen. Die Tatsache, dass selbst eine offizielle Behörde wie die Polizei eine fehlerhafte Mitteilung veröffentlicht hat, wirft Zweifel darüber auf, wem man in solchen Fällen noch Glauben schenken kann. Insbesondere in einer Zeit, in der die Polizeigewerkschaft verstärkt öffentlich auftritt und die Diskussion über die Kosten von Polizeieinsätzen anheizt.
Die Polizeigewerkschaft spricht derzeit von rund 3 Millionen Euro Kosten für Polizeieinsätze bei etwa 70 Fußballspielen des 1. FC Saarbrücken, der SV 07 Elversberg und des FC 08 Homburg. Andreas Rinnert, der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), fordert zudem konsequentere Urteile und Stadionverbote für gewalttätige Fußballfans.
Die Diskrepanz zwischen den öffentlichen Äußerungen der Polizei und den tatsächlichen Geschehnissen wirft ein Licht auf die Herausforderungen bei der Informationsvermittlung und den Umgang mit solch sensiblen Themen.