Saarländische Mädchen haben bundesweit die niedrigste Lebenserwartung

Saarbrücken: Mädchen, die im Saarland geboren werden, haben deutschlandweit die niedrigste Lebenserwartung. Das geht einem Bericht des statistischen Bundesamts mit Sitz in Wiesbaden hervor, der am heutigen Freitag veröffentlicht worden ist. Der Bericht untersucht die aktuellste sogenannte Sterbetafel aus den Jahren 2018/2020.

Demnach ist bei Mädchen, die in diesem Zeitraum im Saarland geboren worden sind, ein Lebensalter von 82,28 Jahren zu erwarten. Das ist die kürzeste Lebenserwartung bei Mädchen in allen deutschen Bundesländern. Im Vergleich zum vorherigen Bewertungszeitraum ist die Lebenserwartung für Mädchen im Saarland aber um fast einen Monat gestiegen, bundesweit ist sie dagegen gesunken: Im Bundesdurchschnitt werden Mädchen voraussichtlich 83,4 Jahre alt.

Die Jungen im Saarland haben zwar eine noch kürzere Lebensdauer zu erwarten als die Mädchen, im Bundesvergleich landen sie aber nicht ganz so weit hinten. So belegt das Saarland bei den Jungen in Sachen Lebenserwartung vor Sachsen-Anhalt, Bremen und Thüringen auf dem vierten Platz: Bei uns liegt die Lebenserwartung für Jungs aktuell bei 77,58 Jahren. Das sind im Vergleich zum vorherigen Untersuchungszeitraum rund elf Tage weniger, während die Lebenserwartung für Jungen bundesweit steigt.

Im Bundesdurchschnitt haben Jungen eine um mehr als ein Jahr längere Lebenserwartung: Sie liegt deutschlandweit bei 78,64 Jahren. Die höchste Lebenserwartung haben sowohl Jungen als auch Mädchen übrigens in Mädchen in Baden-Württemberg mit 84,2 Jahren bei den Mädchen und 79,9 Jahren bei den Jungen. Die Unterschiede bei der Lebenserwartung zwischen den Geschlechtern liegen vor allem an der unterschiedlichen Lebensführung:

Frauen pflegen üblicherweise einen deutlich gesünderen Lebensstil als Männer. Aber auch Unterschiede bei der Ergreifung von verschieden gefährlichen Berufen und Unterschiede in der Selbstmordrate spielen eine Rolle.