Saarbrücken: Bislang sind im Saarland noch keine Fälle der aktuell auftretenden Affenpocken bekannt geworden. Dennoch bereitet die Landesregierung aktuell alle notwendigen Maßnahmen vor, um bestmöglich auf einen möglichen Fall von Affenpocken im Saarland reagieren zu können. Gesundheitsminister Magnus Jung (SPD) erklärt:
„Wir stehen derzeit im Austausch mit den Gesundheitsämtern, dem Universitätsklinikum des Saarlandes, der Kassenärztlichen Vereinigung, dem Robert-Koch-Institut und dem Bundesgesundheitsministerium, um eine einheitliche Vorgehensweise zu gewährleisten und vor einer Ausbreitung zu schützen.“
Vertreter aus den Fachbereichen Virologie, Hygiene und Dermatologie an der Uniklinik Homburg sowie die Leitungen der Gesundheitsämter im Saarland und Vertreter des Ministeriums haben dazu am gestrigen Dienstag eine Lageeinschätzung vorgenommen und das Management bei einem möglichen Infektionsfall im Saarland besprochen. Jung betont: „Grund zur Vorsicht ist geboten, Grund zur Panik besteht jedoch nicht.“ Experten gingen davon aus, „dass keine neue Pandemie zu befürchten ist. Viel wichtiger ist es aktuell schnell und konsequent zu handeln und im Rahmen der Kontaktnachverfolgung Infektionsausbrüche rasch einzudämmen.“
Seit Mai sind vermehrt Fälle von Affenpocken in Europa gemeldet worden. Auch in mehreren deutschen Bundesländern ist die Infektionskrankheit schon aufgetreten. Das Virus stammt aus West- und Zentralafrika, verbreitet sich auch von Mensch zu Mensch. Weil eine Übertragung nur bei engem Körperkontakt erfolgt, geht das Robert-Koch-Institut davon aus, dass Ausbrüche begrenzt bleiben.
Neben Fieber und Schmerzen kommt es zu Ausschlag, der häufig im Gesicht beginnt und sich dann auf andere Körperteile ausbreitet. Die bisher in Deutschland gemeldeten Fälle zeigen einen milden Verlauf, bei der ein Krankenhausaufenthalt in der Regel nicht notwendig ist.