Saarland schneidet im deutschen Kinderrechte-Index am schlechtesten ab

Saarland: Schlechtes Zeugnis für unser Bundesland im ersten „Kinderrechte-Index“ für die Bundesrepublik Deutschland! Das Deutsche Kinderhilfswerk sieht erheblichen Nachholbedarf bei den Kinderrechten im Saarland. Das ist das Ergebnis der Studie, die am heutigen Mittwoch in Berlin vorgestellt worden ist. In dieser Pilotstudie wird 30 Jahre nach Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention unter anderem aufgezeigt, welchen kinderrechtlichen Entwicklungsbedarf die einzelnen Bundesländer haben. Im Gesamtergebnis schneidet unter anderem Rheinland-Pfalz überdurchschnittlich gut ab. Das bedeutet, dass dort die Kinderrechte am besten umgesetzt werden. Das Saarland dagegen ist zusammen mit Hamburg, Hessen und Sachsen-Anhalt unterdurchschnittlich bewertet worden. Nur das Saarland und Hessen erzielen bei vier von fünf untersuchten Kinderrechten unterdurchschnittliche Ergebnisse.

Da die Studie betont, dass bei Hessen die Einteilung in die unterste Bewertungskategorie in zwei dieser fünf Punkte nur sehr knapp war, steht das Saarland bundesweit am schlechtesten da. Im Kinderrechte-Index werden fünf Kinderrechte in den Mittelpunkt gestellt: das Recht auf Beteiligung, das Recht auf Gesundheit, das Recht auf angemessenen Lebensstandard, das Recht auf Bildung sowie das Recht auf Ruhe und Freizeit, Spiel und Erholung.

Im Saarland davon am besten umgesetzt: das Kinderrecht auf Ruhe und Freizeit, Spiel und Erholung. Positiv bewertet die Studie unter anderem, dass die Berücksichtigung von Kinderinteressen in der Landesbauordnung verankert ist. Außerdem positiv bei uns: Der Anteil der öffentlichen Ausgaben für Kinder- und Jugendarbeit. Besonders negativ fällt das Saarland in der Studie dagegen bei den Rechten auf Beteiligung, auf Bildung, auf Gesundheit sowie auf einen angemessenen Lebensstandard auf.

Kritikpunkte hier: mangelnde Angebote und Informationen zu Gesundheitsthemen in Schulen, die Sicherheit der Schulwege und die Spielplatzangeboten. Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerks, hofft sehr, „dass das Saarland den Kinderrechte-Index zum Anlass nimmt, von den Stärken anderer Bundesländer zu lernen, die Verbesserungsbedarfe seiner Kinder- und Jugendpolitik zu überprüfen und diese gezielt anzugehen.“