Sauerstoff aufgedreht: Mann will Saarlouiser Klinik in die Luft jagen

Saarlouis: Dramatische Stunden am heutigen Samstag in Saarlouis. Dort droht ein Patient am Nachmittag mit einer Explosion! Warum der Mann sich im Marienhaus befindet, ob wegen eines körperlichen oder eines psychischen Leidens, teilt die zuständige Polizeiinspektion Saarlouis nicht mit. Jedenfalls dreht der 55 Jahre alte Mann gegen 13.30 Uhr durch und beginnt, zu randalieren. In einem psychischen Ausnahmezustand befindlich droht er, sein Zimmer in die Luft zu jagen.

Um seiner Drohung Ausdruck zu verleihen, dreht er über mehrere Minuten die medizinische Sauerstoffzuleitung auf. Das Gas, das in der Klinik zu Beatmungszwecken genutzt wird, ist zwar ungiftig und brennt selbst nicht. Allerdings unterstützt und beschleunigt das Element die Verbrennung und kann explosionsartige Reaktionen hervorrufen.

Den Sauerstoff in seinem Zimmer droht der 55-Jährige mit einem Feuerzeug zu einer solchen Explosion zu nutzen. Bei seinem Vorhaben hat der Mann aber zu keiner Zeit andere Menschen in seiner Gewalt. Nachdem die Polizei von der Bedrohungslage Kenntnis bekommen hat, sichern die Einsatzkräfte zunächst die betroffene Station in der Klinik ab. Die Operative Einheit wird alarmiert, das Spezialeinsatzkommando und die Verhandlungsgruppe werden ebenfalls in die Maßnahmen eingebunden. Die Verhandlungsexperten können mit dem Mann aber offenbar nicht in Kontakt treten oder ihn nicht zur Aufgabe bewegen. Gegen 15.24 Uhr können die Elitebeamten des SEK den Mann bei günstiger Gelegenheit schließlich in seinem Zimmer überwältigen und zunächst festnehmen.

Dabei leistet er keinen Widerstand, sodass niemand verletzt wird. Die Hintergründe für seinen psychischen Ausnahmezustand sind derzeit noch unbekannt, die Ermittlungen dauern an. Mittlerweile befindet der Patient sich nun in einer psychiatrischen Einrichtung, wo ihm professionell mit seinen geistigen Problemen geholfen werden kann.