Dillingen: Nach dem verheerenden Brand im Netto-Markt in der Dillinger Innenstadt (wir berichteten live) geht die Polizei jetzt von Brandstiftung aus. Behördensprecher Falk Hasenberg vom Landespolizeipräsidium bestätigt: „Es sind Spuren gefunden worden, die auf eine solche Tat hinweisen.“ Einen konkreten Tatverdächtigen haben die Fahnder aber noch nicht, es wird gegen Unbekannt ermittelt. Geprüft wird nun auch, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Brand am Netto und einem Ereignis einige Wochen zuvor gibt:
Am 15. Oktober brennt es abends in einer Garagenanlage. Der Ort des Geschehens: Die Pachtener Straße, nur einen Katzensprung vom Netto-Markt entfernt. Hasenberg: „Die Brandermittler sind über den Vorfall informiert und prüfen einen Zusammenhang.“ Das Feuer in dem Supermarkt ist ebenfalls in der Pachtener Straße ausgebrochen, wo die Laderampe des Geschäfts liegt.
An den dortigen Containern ist auch das Feuer am späten Montagabend gemeldet worden. Die Schätzung der Schadenshöhe hat die Polizei von mehreren 100.000 Euro auf mehr als eine Million Euro korrigiert: Am Gebäude ist nicht nur Brandschaden entstanden, auch das Dach des Supermarkt ist teilweise eingestürzt. Möglicherweise muss das Gebäude teilweise oder ganz abgerissen werden.
Alle Lebensmittel und anderen Waren, die im Netto gelagert waren, sind durch die starke Ruß- und Rauchentwicklung nicht mehr verkaufsfähig. Sollte der Brandstifter überführt werden, droht ihm auch die Übernahme der Kosten des Feuerwehreinsatzes. Zu diesen Schäden kommt die Tatsache, dass die Einnahmen noch für längere Zeit ausfallen werden.
Polizeisprecher Hasenberg: „Mit einer schnellen Wiedereröffnung ist derzeit nicht zu rechnen.“ Die Polizei konzentriert sich nun auf die Suche nach dem Brandstifter. Vor Ort werden weiter Spuren gesichert und ausgewertet. Neben den Brandermittlern des Landespolizeipräsidiums sind auch externe Gutachter in den Fall eingeschaltet.