Saarlouis: In der vergangenen Nacht gegen 0.08 Uhr wird die Führungs- und Lagezentrale der saarländischen Landespolizei über ein Körperverletzungsdelikt in einem Linienbus in Saarlouis in Kenntnis gesetzt. Der Meldung zufolge soll sich am Zentralen Omnibusbahnhof ein Streitgespräch zwischen dem Busfahrer und zwei Fahrgästen entwickelt haben, in dessen Verlauf der Konflikt körperlich eskaliert ist. Die eingesetzten Polizeibeamten können vor Ort ermitteln, dass zunächst offensichtlich zwei syrische Staatsbürger, 26 und 30 Jahre alt, den Linienbus betreten haben. Da lediglich einer der beiden einen gültigen Fahrausweis vorzeigen kann, schickt der 41-jährige Busfahrer den Mann ohne Ticket aus dem Bus mit der Aufforderung, sich zunächst einmal eine Fahrkarte zu besorgen.
Daraus entwickelt sich zunächst eine verbale Auseinandersetzung, bei der die beiden Fahrgäste behaupten, dass es gerechtfertigt ist, wenn man ab 20 Uhr zu zweit mit einer Fahrkarte den Bus benutzt. Weil der Mann ohne Ticket den Bus auch nach mehrfachen Aufforderungen nicht verlassen will, versucht der Busfahrer, den Syrer an den Schultern nach draußen zu drücken.
Es kommt zu einem Handgemenge, in dessen Verlauf einer der Syrer den Busfahrer am Revers ergriff und ihn in seinen Sitz drückt. Die Auseinandersetzung eskaliert derart, dass der Busfahrer sich einen im Bus liegenden Stock greifen und sich damit verteidigen muss. Zwischenzeitlich erscheinen zwei Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes, 35 und 48 Jahre alt, vor Ort. Sie versuchen, den Busfahrer zu unterstützen.
Letztendlich wird gegen alle beteiligten Personen wegen Körperverletzungsdelikten ermittelt. Die beiden syrischen Staatsbürger werden sich jeweils wegen einer einfachen Körperverletzung, der Busfahrer wegen der versuchten gefährlichen Körperverletzung und die beiden Sicherheitsmitarbeiter jeweils wegen einfacher Körperverletzung verantworten müssen.