Saarbrücken: Mehr als 4.000 Schüler im Saarland sind derzeit in Quarantäne, außerdem rund 500 Lehrer. Die Quarantäne wird immer dann angeordnet, wenn ein Mitschüler einer Klasse positiv auf das neue Corona-Virus getestet worden ist. Alle Klassenkameraden und die Lehrer müssen dann 14 Tage lang das Haus hüten. Außerdem werden alle Betroffenen getestet.
Seit Beginn des Schuljahres haben das bereits rund 10.000 Kinder mitmachen müssen. Um diese Zahl einzudämmen und so vielen Kindern wie möglich einen regulären Unterricht zu ermöglichen, ist am heutigen Dienstag eine Neuregelung der Schul-Quarantäne bei einem Treffen von Saar-Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) und den saarländischen Landräten beschlossen worden.
Die neue Regelung, bei der es sich jedoch nur um eine Empfehlung handelt, sieht vor, dass in Zukunft bei Corona-Fällen an unseren Schulen nur noch die direkten Kontaktpersonen des positiv getesteten Schülers in Quarantäne geschickt werden. Diese Empfehlung gilt aber auch nur, wenn der Muster-Hygieneplan an der entsprechenden Schule eingehalten wird. Die örtlich zuständigen Gesundheitsämter können nach wie vor auch Quarantäne für ganze Klassen oder Stufen verhängen. Wer genau zum engeren Personenkreis zu zählen ist, ist aber nicht definiert worden. Im Einzelfall wird zu klären sein, mit welchen Kindern und Lehrern der Infizierte in engerem oder länger andauerndem Kontakt gestanden hat.
Auch unklar ist, was passiert, wenn in einer Klasse mehrere Corona-Fälle auftreten. Im Vorfeld der Gespräche hat sich Saar-Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) dafür ausgesprochen, so lange wie irgendwie möglich am Präsenzunterricht festzuhalten. Vom Land soll denn auch der Vorschlag an die Landräte herangetragen worden sein, die Quarantäne für ganze Klassen abzuschaffen.