Homburg: Am Montag findet eine Frau ihre 17 Jahre alte Tochter leblos in der gemeinsamen Wohnung auf. Alle Rettungsversuche um das Leben der Jugendlichen sind vergebens, sie ist bereits tot. Die Polizei wird in den Fall eingeschaltet. Die Leiche der 17-Jährigen wird zum Rechtsmedizinischen Institut an der Uniklinik in Homburg verbracht. Dort wird eine Obduktion durchgeführt, um die genaue Todesursache der jungen Frau zu klären. Die Rechtsmediziner stellen eine Drogenvergiftung als Todesursache fest. Die 17-Jährige aus dem Saarpfalz-Kreis ist der Polizei zuvor nicht als Drogenkonsumentin bekannt gewesen. Sie ist bereits die 33. Drogentote im Saarland für das Jahr 2019. Das sind schon jetzt deutlich mehr Todesopfer als im gesamten vergangenen Jahr.
Ende Dezember 2018 meldete die Polizei noch 26 Tote, die im betreffenden Jahr im Saarland nachweislich an einer Drogenvergiftung gestorben waren. Als erster Drogentoter im Saarland 2019 wird ein 41-jähriger Mann registriert, der zwar schon am 27. Dezember 2018 nach dem Konsum von Drogen in seiner Wohnung in Großrosseln kollabierte, aber dann erst im neuen Jahr in einer Klinik an den Folgen verstarb.
Der tragischste Fall im vergangenen Jahr wurde am 21. März 2018 gemeldet. In Spiesen-Elversberg wurde ein erst 15 Jahre altes Mädchen tot in der Wohnung ihrer Eltern aufgefunden. Trotz eingeleiteter Reanimationsmaßnahmen durch den Rettungsdienst konnte das Mädchen nicht wiederbelebt werden. Eine am Institut für Rechtsmedizin in Homburg durchgeführte Obduktion ergab als Todesursache eine Drogenvergiftung.
Dass vor allem in Saarbrücken der Drogenkonsum ungewöhnlich hoch ist, wurde im März dieses Jahres durch eine Studie bekannt. Die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht meldete, dass die saarländische Landeshauptstadt nicht nur die Amphetamin-Hauptstadt Deutschlands, sondern ganz Europas ist. Für die Studie wurden Drogenrückstände im Abwasser analysiert.