Saarbrücken: Ein angeblich gefallener Schuss sorgt am gestrigen Dienstag für Aufregung und einen Großeinsatz der Polizei in der Saarbrücker Innenstadt. Nach Einbruch der Dunkelheit wird den Beamten aus einem größeren Wohnhaus eine Auseinandersetzung gemeldet. Es soll nach Angaben des Mitteilers um häusliche Gewalt gehen, allerdings soll dabei auch ein Schuss gefallen sein! Ein Anrufer berichtet am Notruf von einem lauten Knall, den er gehört haben will.
Die Beamten nehmen den Vorfall sehr Ernst, eilen mit mehreren Kommandos zum Ort des Geschehens im Bereich der Straße „Auf der Werth“ nahe des CineStar-Kinocenters. Neben allen verfügbaren Streifenwagen eilen auch Beamte der sogenannten Operativen Einheit in die Innenstadt.
Diese Kräfte sind speziell ausgebildet und unter anderem mit ballistischer Schutzkleidung sowie Maschinenpistolen ausgestattet. Die Straße wird weiträumig abgesperrt, das Gebäude von schwer bewaffneten Beamten umstellt. Dann wird das Mehrparteienhaus Etage für Etage durchsucht. Mit Schutzhelmen und Sturmhauben ausgerüstete Polizisten gehen in das Haus. Eine Stunde lang dauert die gesamte Aktion, dann können die Beamten Entwarnung geben. Ein Behördensprecher nach Ende des Einsatzes:
„Nichts, was in der Mitteilung geschildert wurde, hat der Wahrheit entsprochen.“ Deswegen leitet die Polizei nun Ermittlungen wegen Missbrauchs von Notrufen eingeleitet. Denn sollte sich herausstellen, dass der Mitteiler böswillig gehandelt hat und nicht etwa ein Türenknallen oder Ähnliches fälschlicherweise für einen Schuss gehalten haben, geht es um eine Straftat. Täter erwarten laut Paragraph 145 des Strafgesetzbuches eine Haftstrafe von bis zu einem Jahr oder eine hohe Geldstrafe. Außerdem müssen Verursacher in solchen Fällen regelmäßig die Kosten des Einsatzes tragen, was schnell mehrere tausend Euro kosten kann.