Saarbrücken: Nachdem er einen Polizeibeamten am heutigen Freitagmorgen angeschossen hat, hat sich ein 67-jähriger Mann aus Saarbrücken nach Angaben der Behörden offenbar das Leben genommen. Vor wenigen Minuten haben die Einsatzkräfte mit dem Zugriff auf den Mann begonnen, der sich bewaffnet in einem Wohnhaus im Saarbrücker Stadtteil Klarenthal verschanzt hat. Dabei ist der mutmaßliche Schütze leblos aufgefunden worden. Der Einsatz beginnt am Morgen gegen 8 Uhr.
Mit einem Durchsuchungsbeschluss des Verwaltungsgerichts wollen Kräfte der Waffenbehörde die Schusswaffen des Klarenthalers einziehen, nachdem dieser sich als ungeeignet zum Führen von Waffen herausgestellt hat. Unterstützt werden sie dabei von Elitebeamten des Spezialeinsatzkommandos.
Dieses Vorgehen ist, wenn es um Waffen geht, üblich. Der 67-Jährige will seine Schusswaffen aber offensichtlich nicht herausgeben. Stattdessen eröffnet er aus einem Fenster heraus das Feuer auf die Einsatzkräfte! Ein SEK-Beamter wird dabei von einer Kugel getroffen und schwer verletzt. Die Einsatzkräfte ziehen sich zurück, Rettungswagen und ADAC-Hubschrauber Christoph 16 werden zur Einsatzstelle alarmiert. Der Beamte wird in ein Krankenhaus verbracht, derzeit besteht aber keine Lebensgefahr für ihn.
Der 67-jährige Mann verschanzt sich in seinem Haus in der Wilhelmstraße und feuert in der Folge auf alles, was sich bewegt! Die Polizei warnt die Bevölkerung, sich in dem Bereich von Fenstern und Türen fernzuhalten und sperrt das Gebiet weiträumig ab. Weitere SEK-Kräfte werden hinzugezogen, darunter auch Kollegen aus benachbarten Bundesländern. Mehrfach wird versucht, über besonders geschulte Kräfte der Verhandlungsgruppe mit dem Mann Kontakt aufzunehmen. Der ist jedoch zu keinerlei Gesprächen bereit und schießt immer wieder auf sich nähernde Einsatzkräfte.
Diese müssen das Feuer teilweise erwidern. Kurz nach 14 Uhr werden die Verhandlungsbemühungen schließlich eingestellt. Schwer bewaffnete Einsatzkräfte in Panzerwagen nähern sich dem Wohnhaus und stürmen das Gebäude. Für den Fall der Fälle stehen in direkter Nähe Notarzt und Rettungswagen bereit. Auch die Diensthundestaffel und die Tierrettung der Berufsfeuerwehr sind vor Ort, da der Mann möglicherweise gefährliche Hunde zu Hause hält. Um schnell eingreifen zu können, falls der Mann das Gebäude anzündet, stehen Löscheinheiten der Feuerwehr unter schwerem Artenschutz in einer Seitenstraße. Die Absperrungen im betreffenden Bereich und die Durchsuchungsmaßnahmen werden noch längere Zeit andauern.