Saarbrücken: Liebe macht ja bekanntlich blind – dieser Frau ging zum Glück noch rechtzeitig ein Licht auf. Die 54-jährige Geschädigte aus dem rheinland-pfälzischen Büchenbeuren lernt vor einiger Zeit über das Partnerportal LoveScout24 im Internet einen 28 Jahre alten Ghanaer aus Quierschied kennen und verliebt sich. Irgendwann erzählt ihr der Mann, dass er sich in einer Notsituation befindet und dringend Geld benötigt. Die gutgläubige Frau hält die Angaben des Mannes für echt und besorgt für ihn insgesamt 4250 Euro in Bar. Das Geld muss sie ihm in mehreren Einzelbeträgen überbringen, dazu fährt sie jedes Mal die mehr als 100 Kilometer aus Rheinland-Pfalz nach Saarbrücken. Jedes Mal, nachdem die verliebte Frau dem Mann aus Ghana Geld übergeben hat, denkt der sich neue Geschichten aus, warum er plötzlich noch mehr Geld braucht. Zum Glück schöpft die Geschädigte irgendwann den Verdacht, einem Betrüger aufgesessen zu sein, und geht in Rheinland-Pfalz zur Polizeiinspektion Simmern. Dort erklären ihr die Beamten, dass sie tatsächlich einer weit verbreiteten Betrugsmasche aufgesessen ist, und fertigen eine Strafanzeige. Dumm für den Betrüger: Die Frau und er stehen immer noch miteinander in Kontakt, sie verrät ihm aber nicht, dass er durchschaut wurde. Die Beamten aus Rheinland-Pfalz informieren ihre saarländsichen Kollegen. Tatsächlich bittet der Mann seine Internetbekanntschaft wieder um Geld. Gestern Abend wartet er vor dem CineStar in der Sankt-Johanner-Straße auf seine Piepen. Doch statt der gutgläubigen Frau erwarten den Betrüger dieses Mal Spezialkräfte der Polizei. Die nehmen den Mann vorläufig fest, der Kriminaldienst ermittelt nun gegen den Ghanaer. Die Beamten haben die Frau zwar vor weiterem Schaden bewahrt. Aber ob sie die über 4000 Euro, die der Betrüger von ihr kassiert hat, jemals wieder sehen wird, ist fraglich.