Sie stand Jahrzehnte völlig ungenutzt da: Geisterbrücke wird nach 43 Jahren abgerissen

Nohfelden: Sie wird sogar vom Landesbetrieb für Straßenbau offiziell Soda-Brücke genannt. Aber nicht, weil sie besonders viele Mineralien enthält. Sondern weil auf ihr besonders wenig Verkehr, nämlich gar keiner, fließt. Die Soda-Brücke von Wolfersweiler ist einfach nur „so da“, einen bestimmten Zweck erfüllt sie nicht. Das Geisterbauwerk ist vor mehr als vier Jahrzehnten errichtet worden, wie die Behörde erklärt: „Die Brücke wurde 1980 im Zuge der geplanten Neutrassierung der B41“ erbaut.

Damals hat es Pläne gegeben, die Bundesstraße zu verlegen und so eine Ortsumgehung für den Nohelder Ortsteil Wolfersweiler zu schaffen. Allerdings, erklärt der Landesbetrieb für Straßenbau weiter: „Da die geplante Neutrassierung nie umgesetzt wurde und mittlerweile auch nicht mehr Bundesverkehrswegeplan enthalten ist, wird die Brücke ersatzlos zurückgebaut.“ Warum die Brücke nicht einfach stehenbleibt und ausgerechnet jetzt, nach 43 Jahren, abgerissen werden soll, teilt der Betrieb nicht mit. Nur so viel:

Am kommenden Montag sollen die Abrissbagger anrücken, die Arbeiten werden voraussichtlich vier bis fünf Wochen andauern. Die Brücke liegt außerhalb der Wohnbebauung an einem Acker zwischen der Walhauser Straße und einer kleinen Verbindungsstraße nach Mosberg-Richweiler. Sie führt über den kleinen Bückelbach und ist umgeben von zahlreichen Bäumen, die im Laufe der Jahrzehnte meterweit in die Höhe gewachsen sind. Ob sie der Abrissaktion ebenfalls zum Opfer fallen sollen, ist nicht bekannt. Auch nicht, was die gesamte Aktion kosten soll. Immerhin versichert der Landesbetrieb für Straßenbau (LfS):

„Mit Verkehrsbeeinträchtigungen während der Abrissarbeiten ist Seitens des LfS nicht zu rechnen.“ Na dann. Übrigens: Die Soda-Brücke ist nicht die einzige Geisterbrücke im Saarland. In Saarbrücken gibt es mit der sogenannte „Toten Brücke“ über die Saar ein weiteres Bauwerk, dass einmal für den großen Verkehr gedacht war, aber niemals in Betrieb ging. Sie wird heute aber immerhin von Fußgängern und Fahrradfahrern genutzt.