Saarlouis: Am gestrigen Samstagabend ist ein Autofahrer in einer Einbahnstraße in Bous unterwegs, als ihm ein Kleinbus entgegenkommt. Der 28-jährige Autofahrer muss ausweichen, um einen Zusammenstoß zu verhindern. Er wählt den Notruf und informiert die Polizei. Die Beamten machen sich auf die Suche nach dem Kleinbus und werden schnell fündig. Gegen 22.45 Uhr wird das Fahrzeug auf der A 620 bei Saarlouis gesichtet.
Die Beamten der Polizeiinspektion Saarlouis lotsen den Wagen von der Autobahn und halten ihn an. Dann unterziehen sie die Insassen einer Verkehrskontrolle. Als die Polizisten an den Kleinbus herantreten, staunen sie nicht schlecht: Auf dem Fahrersitz finden sie einen erst 15 Jahre alten Jungen vor, einziger Beifahrer ist ein 14 Jahre altes Kind. Wie sich bei den Ermittlungen herausstellt, sind die beiden derzeit in einer Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung in Wadgassen untergebracht.
Auf noch unbekannte Art und Weise kommen sie an den Fahrzeugschlüssel eines Kleinbusses, der von der Einrichtung genutzt wird. Sie düsen los. Erstes Ziel ihrer Fahrt ist offenbar ein Fast-Food-Restaurant, wo sie sich für ihre Spritztour mit ausreichend Verpflegung eindecken.
Danach düsen sie durch Bous, wo es zu dem Vorfall mit dem 28-Jährigen in der Einbahnstraße kommt. Dann setzen die beiden Jugendlichen ihre Fahrt über die A 620 in Richtung Luxemburg fort, bis sie von den Polizeibeamten gestoppt werden. Die beiden Jugendlichen werden zur Polizeidienststelle in Saarlouis verbracht. Dort verdeutlichen ihnen die Beamten in einem eindringlichen Gespräch die Gefahren und möglichen Folgen ihres leichtsinnigen Handelns.
Später werden die Jungs von einem Verantwortlichen der Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung abgeholt. Jetzt laufen mehrere Ermittlungsverfahren, unter anderem wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis. Und im Kinderheim passt man nun hoffentlich besser auf die Autoschlüssel auf.