Cattenom: Der französische Atomkraftwerk-Betreiber EdF hat am Dienstag der französischen Atomsicherheitsbehörde ASN Probleme mit drei ihrer Kernkraftwerke gemeldet. Darunter befindet sich auch die Anlage in Cattenom zwölf Kilometer von der saarländischen Grenze entfernt. Auf der internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse INES von null bis sieben hat die Meldung die Stufe eins und gilt somit als Störung, die bei Nichtbehebung zu einem schlimmeren Folgeereignis führen kann.
Es geht um die Erdbebensicherheit der Anlagen. Nach Angaben von EdF hat es Fehler bei der Berechnung bestimmter Erdanker gegeben. Als Folge könnten die betroffenen Reaktoren Erdbeben ab einer bestimmten Intensität nicht wie vorhergesehen überstehen. Bei den Berechnungen geht man von Erdbebenstärken aus, die über denen liegen, die es in den vergangenen 1000 Jahren in der Region rund um den Standort des Kraftwerks gegeben haben könnte.
Die betreffenden Anker werden nun nach den Vorgaben der Atomsicherheitsbehörde verstärkt, mit den Arbeiten wird unverzüglich begonnen. In Cattenom sind die Reaktoren 1 und 2 betroffen.
Während an Reaktor 2 schon mit den Arbeiten begonnen worden ist, sollen die Maßnahmen an Reaktor 1 spätestens im März nächsten Jahres beendet sein. Wie EdF weiter mitteilt, hatte der Vorfall bislang keine Auswirkungen auf die Sicherheit der Mitarbeiter oder die Umwelt.