Saarbrücken: Saar-Ministerpräsident Tobias Hans hat zuletzt gestern in einer Videobotschaft alle Saarländer aufgefordert, im Kampf um die Eindämmung des neuartigen Corona-Virus Verantwortung zu übernehmen. Über Menschen, die nach wie vor sinnlos zusammenkommen oder sogar Partys feiern, sagte der CDU-Politiker: „Das ist unverantwortlich, das geht nicht. So können wir dieses Virus nicht anpacken und nicht besiegen.“ Bei strahlendem Sonnenschein zog es am gestrigen Mittwoch tatsächlich viele Saarländer in Gruppen nach draußen. So war unter anderem der Staden am Saarufer in Saarbrücken gut besucht. Nun dringt das Saarland auf weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens: Eine Ausgangssperre ist bereits im Gespräch, wie Tobias Hans den Medien der Funke-Gruppe erklärt hat.
„Sollten sich weiterhin viele nicht an unsere Auflagen halten, bleibt nur eine schnelle und harte Ausgangssperre als Instrument. Wir müssen Strenge zeigen zum Schutz der gesamten Bevölkerung, insbesondere zum Schutz unserer Alten und Kranken“, so Hans.
Allerdings könne man erst in einigen Tagen wissen, inwieweit und ob überhaupt die bisherigen Maßnahmen im Saarland greifen. Zum verschärften Maßnahmenpaket gehört unter anderem, dass zahlreiche Geschäfte geschlossen sind, Restaurants nur noch begrenzt und zeitlich eingeschränkt Gäste bewirten dürfen und in Einrichtungen wie Krankenhäusern die Besuchsregelungen massiv eingeschränkt worden sind.
Bei unseren Nachbarn in Frankreich gibt es eine Ausgangssperre bereits seit Anfang der Woche. Dort darf man das Haus nur noch in Notfällen verlassen oder um zur Arbeit oder zum Einkaufen zu gehen. Die Straßen im Nachbarland sind seitdem deutlich leerer geworden. Auch im deutschen Bundesland Bayern, wo es mit fast 1.800 Fällen die drittmeisten Corona-Infektionen in Deutschland gibt, denkt man derzeit über eine Ausgangssperre nach.