Marpingen: Ein Tornado ist am heutigen Donnerstagnachmittag über Teile von Marpingen hinweggefegt und hat dabei eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Wetterexperte Jörg Kachelmann hat mittlerweile bestätigt, dass es sich bei dem Ereignis tatsächlich um einen Tornado gehandelt hat. Gegen 14.30 Uhr kommt es im Herzen des Saarlands zu Gewittern, Regenfällen und starken Windböen.
Zwischen Eppelborn und Marpingen bildet sich dann gegen 14.45 Uhr die Windhose und zieht über den Marpinger Ortsteil Urexweiler. In dem 3.000-Seelen-Dorf werden riesige Bäume wie Streichhölzer umgeknickt und komplette Dächer abgedeckt. Alles im Freien, was nicht niet- und nagelfest ist, wird umhergeschleudert.
Dabei werden Autos demoliert, Fensterscheiben gehen zu Bruch. Bäume stürzen auf Häuser, Straßen und Schienen. Nach wenigen Augenblicken ist der Sturm schon wieder vorbei, nach und nach laufen immer mehr Schadensmeldungen über Notruf auf. Verletzt wird nach ersten Informationen zufolge glücklicherweise niemand. Feuerwehrsprecher Lukas Becker:
„Das Schadensereignis hat sich hauptsächlich auf einen Straßenzug beschränkt.“ Das ist nach Angaben von Wetterexperten nicht unüblich. Dominik Eder von der Wetterstation-Saar erklärt: „Bei Tornados kommt es oft nur dort zu massiven Schäden, wo der sogenannte Rüssel auf den Boden trifft.“
Die Freiwillige Feuerwehr und das Deutsche Rote Kreuz sind seit dem Nachmittag im Dauereinsatz in Marpingen. Derzeit konzentriert sich ihre Arbeit auf die schnelle Schadensbeseitigung und die Betreuung der Bewohner. Einige dürfen beispielsweise derzeit nicht in ihre Häuser zurückkehren, weil unklar ist, ob die Gebäude nach dem Sturm noch statisch stabil sind.
Die Arbeiten werden voraussichtlich noch bis in den späten Abend andauern. Zu Tornados kommt es auch in unseren Breitengraden immer wieder. Wetterexperte Dominik Eder: „Die Häufigkeit in unserer Region hat in der Vergangenheit aber nicht zugenommen.“