Saarbrücken: Am Freitagabend wird die Polizei auf den Saarbrücker Rodenhof gerufen. In einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus sollen zwei Leichen liegen. Instinktiv denkt man als Ermittler dabei natürlich an eine Straftat. Eine Streifenwagenbesatzung eilt umgehend zu dem Wohnhaus in der Neunkircher Straße. Schnell ist klar: Die Meldung über zwei Tote entspricht der Wahrheit. Für eine Straftat spricht jedoch nichts. Bei den Betroffenen handelte es sich um ein älteres Ehepaar.
Der ältere von beiden, ein 73 Jahre alter Mann, war schwer krank und auf Hilfe von Dritten angewiesen. Darum hatte sich immer die Ehefrau des Erkrankten, eine 68-Jährige, gekümmert. Bis die Frau dann in der Wohnung starb – wie es aussieht, an einer natürlichen Todesursache. Ein Arzt, der ebenfalls zum Ort des Geschehens gerufen wurde, stellte im Totenschein eine natürliche Todesursache medizinischer Natur fest. Bei dem toten Mann war sich der Mediziner allerdings nicht hundertprozentig sicher.
Deshalb wurde die Kripo in den Fall eingeschaltet. Der Kriminaldauerdienst schickte zwei Ermittler in die Wohnung, die mit Spurensicherungsanzügen geschützt sowohl die Toten als auch den Ort des Geschehens untersuchten. Ein Sprecher der Kripo: „Dabei ergaben sich keine Hinweise darauf, dass es in der Wohnung zu einem strafrechtlich relevanten Geschehen gekommen sein könnte.“
Es gibt keinerlei Spuren, die darauf hindeuten, dass der Tod des Mannes durch eine Handlung der Frau oder einer anderen Person verursacht worden sein könnte. Auch einen Suizid des Seniors schließen die Ermittler aus. Möglich sei jedoch, dass durch den Tod der Frau ihr Mann aufgrund der fehlenden medizinischen und pflegerischen Versorgung auf tragische Weise ebenfalls um Leben gekommen sein könnte. Da dies zu ermitteln nicht mehr Aufgabe der Polizei ist, gilt der Fall dort als abgeschlossen.