Saarbrücken: Ungewöhnliche Wasserrettung gestern Abend in der Innenstadt. Kurz nach 20 Uhr ist der Kapitän eines Bootes aus Richtung Osthafen kommend in Richtung Burbacher Schleuse auf der Saar unterwegs. Mit an Bord ist neben dem Besitzer eine zweite Person. Berichte anderer Medien, wonach sich das Boot angeblich irgendwo losgerissen hätte und führerlos über den Fluss getrieben sei, entbehren jeder Grundlage. Die Saar hat nach den vielen Regenfällen der vergangenen Tage einen höheren Pegel als normal, das Wasser strömt stärker und beinhaltet viel Treibgut wie große Baumstämme.
Deshalb ist die Schifffahrt auf der Bundeswasserstraße auch gesperrt. Der Kapitän fährt trotzdem. Der Einsatzleiter der Berufsfeuerwehr: „Der Mann hat angegeben, dass er vor der Alten Brücke wenden wollte. Dabei wurde sein Boot durch den hohen Wasserdruck quer gegen die Brücke gepresst und blieb schließlich zwischen zwei Pfeilern hängen.“ Gegen die starke Strömung hat der Kapitän keine Chance, das Boot aus eigener Kraft wieder zu befreien. Deshalb werden Berufsfeuerwehr und das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt alarmiert. Die Helfer schauen sich die Situation vor Ort an und entscheiden sich dann für einen Bergungsversuch.
Von der alten Brücke aus lässt ein Mitarbeiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts, der selbst auch Feuerwehrmann ist, ein dickes Tau zu dem Bootsführer hinab. Der macht das Seil an seinem Gefährt fest. Das Seil wird über eine Umlenkrolle geführt, die an einem der Bäume am Ufer festgemacht ist. Dann wird das andere Ende des Seils am Rüstwagen der Feuerwehr befestigt. Der fährt schließlich auf dem Leinpfad los und zieht so das 13 Tonnen schwere Boot aus seiner misslichen Lage. Bei der Aktion werden die beiden Menschen an Bord nicht verletzt.
Zur Sicherheit steht die Wasserrettung der Berufsfeuerwehr bereit. Das Boot wird bei dem Unglück beschädigt, bleibt aber schwimmfähig. Die Alte Brücke und der rechte Saarleinpfad müssen während der Bergung kurzfristig gesperrt werden.