Großrosseln: Unglaublicher Vorfall im Großrosseler Ortsteil Naßweiler. Dort wird am Dienstagvormittag ein Pony angegriffen, das auf dem Gelände der Pferde- und Ziegen-Alm frei über die Wiesen läuft. Irgendwann zwischen 7.30 Uhr und zwölf Uhr schlagen der oder die Täter zu, als das Tier gerade unbeaufsichtigt ist. Das Tier kommt nach dem Angriff mit sichtlichen Problemen auf die Betreuer zu. Die bemerken direkt, dass etwas nicht stimmt und entdecken kurze Zeit später den tiefen Schnitt am Bauch. Die blutige Wunde verläuft von den Vorderbeinen des Tiers an über den ganzen Bauchraum. Problematisch: Das betroffene Pferd ist mit 38 Jahren nicht mehr das Jüngste, kann so einen Angriff nur sehr schlecht wegstecken.
Besonders gemein ist die Attacke, weil es sich bei der Pferde- und Ziegen-Alm um einen so genannten Gnadenhof handelt, in dem alte und schwache Tiere ein ruhiges Zuhause für ihre letzten Tage, Monate oder Jahre finden sollen. Ohne solche Einrichtungen würden viele Tiere umgehend eingeschläfert werden. Im Fall des verletzten Ponys übernimmt eine Tierärztin mit Praxis in Geislautern die Erstversorgung, danach wird das Tier in die Pferdeklinik im Überherrner Ortsteil Altforweiler gebracht.
Die tiefe Wunde des Ponys muss mit mehreren Stichen genäht werden. Danach wird das Tier am ganzen Körper bandagiert. So soll verhindert werden, dass die Wunde sich mit Erregern aus der Umwelt infiziert. Denn dann hat das Tier nur noch wenig Chancen. Ohnehin ist unklar, ob das Pferd die schweren Verletzungen des Angriffs überleben wird. Wundervolle Geste: Die Tierärztin behandelt das Pony, ohne etwas dafür zu verlangen.
Schließlich tun die Betreiber des Gnadenhofes selbst auch Gutes: Die Tiere dort kommen im Umgang mit behinderten oder sozial benachteiligten Menschen zum Einsatz. Und dabei ist gerade das nun angegriffene Pony bei vielen Kindern beliebt. Mittlerweile haben die Betreiber der Pferde- und Ziegen-Alm die Polizei eingeschaltet. Beamte der Polizeiinspektion Völklingen haben die Ermittlungen in dem Fall aufgenommen.