Wadgassen: Die Ortsdurchfahrt des Wadgasser Ortsteils Schaffhausen ist nach einem Verkehrsunfall aktuell voll gesperrt. Vorausgegangen ist eine Verfolgungsjagd zwischen einem schwarzen Audi und der Polizei. Warum der Audi-Fahrer vor den Beamten geflüchtet ist und wo die Verfolgungsjagd ihren Anfang genommen hat, ist derzeit noch nicht bekannt. Jedenfalls rast der schwarze Q3 Sportback um kurz vor 23 Uhr durch die Provinzialstraße. Mehrere Streifenwagen folgen dem Fahrzeug, das Augenzeugen zufolge innerorts mit deutlich über 100 Kilometern pro Stunde unterwegs ist.
Immer mehr Streifenwagen aus der gesamten Umgebung eilen herbei, um in dem Einsatz zu unterstützen. Minutenlang ist im Ort das Martinshorn zu hören. Gegen 23.10 Uhr schließlich ist der Audi wieder in der Provinzialstraße unterwegs. Plötzlich kommt es zur Kollision zwischen einem Polizeiauto und dem Fluchtwagen. Die Mercedes E-Klasse der Polizeiinspektion Saarbrücken-Burbach wird im Frontbereich schwer beschädigt, der Fluchtwagen mit Saarlouiser Kreiskennzeichen wird in eine Gartenmauer geschoben. Ob es sich um ein gezieltes, sogenanntes PIT-Manöver zur Beendigung der lebensgefährlichen Fahrt handelt oder um einen ungewollten Zusammenstoß, muss noch geprüft werden.
Im Streifenwagen lösen die Airbags aus, die Beamten an Bord bleiben ersten Erkenntnissen zufolge unverletzt. Der Fluchtfahrer wird festgenommen, bekommt Handschellen angelegt. Er wird in einem Rettungswagen von einem Notarzt untersucht.
Auf dem Rücken hat der Mann zwei blutige rote Punkte, die möglicherweise von einem Taser-Einsatz herrühren. Die Notfallmediziner schreiben ein EKG, der Mann bleibt aber augenscheinlich ebenfalls unverletzt. Er wird nach der Behandlung von den Beamten in einen Streifenwagen gesetzt und dort bewacht. Ob sich weitere Insassen in dem Audi befunden haben, ist noch nicht bekannt. Der Kriminaldauerdienst aus Saarbrücken übernimmt die Ermittlungen in dem Fall.
Sollte der Fluchtfahrer auf seiner halsbrecherischen Raser-Tour Passanten oder Polizeibeamte konkret gefährdet haben, könnte gegen den Mann wegen versuchten Mordes ermittelt werden. Der Löschbezirk Mitte der Freiwilligen Feuerwehr Wadgassen ist mit etwa 20 Helfern vor Ort, streut auslaufende Betriebsstoffe ab und leuchtet die Einsatzstelle aus. Die Provinzialstraße wird noch längere Zeit gesperrt bleiben.