Verschwundene Gerda S.: Durchsuchungen und Fahrzeugsicherstellungen in Frankreich

Hargarten-aux-Mines/Heusweiler: Zahlreiche Streifenwagen und Zivilfahrzeuge der Polizei treffen am heutigen Dienstagmorgen an einem Einfamilienhaus in der Rue de la Gare im französischen Hargarten-aux-Mines ein. Das 1.000-Seelen-Dorf liegt nur ein paar Kilometer entfernt vom saarländischen Überherrn. Viele Deutsche leben in dem Örtchen, auch das schicke Häuschen im Fokus der Ermittler soll von zwei Deutschen bewohnt worden sein:

Die 66-jährige Frau und ihr 44-jähriger Sohn sitzen derzeit allerdings in U-Haft. Sie werden verdächtigt, die 74-jährige Gerda S. aus Heusweiler umgebracht zu haben (wir berichteten). Beamte in Spurensicherungsanzügen der Identification Criminelle de la Gendrarmerie untersuchen das Gebäude mit den heruntergelassenen Rollläden. Auch deutsche Ermittler des Landespolizeipräsidiums sind mit vor Ort.

Die Beamten des Dezernats für Straftaten gegen das Leben und die Diensthundestaffel unterstützen die französischen Kollegen. Vor allem interessieren sich die Ermittler für die mit Planen abgedeckten Fahrzeuge, die vor dem Anwesen stehen. Die Autos werden am Nachmittag auf Abschleppwagen geladen und nach Deutschland abtransportiert. Neben einem schwarzen Renault Twingo und einem bronzefarbenen 3er BMW wird auch ein silberner 7er BMW sichergestellt.

Nach letzterem ist im Zuge der Vermisstensuche nach Gerda S. gefahndet worden: In dem Wagen ist die seit 2019 alleinstehende Frau aus dem Ortsteil Niedersalbach mit einer mutmaßlichen Verwandten in den Schwarzwald in Urlaub gefahren. Bei der Mitreisenden handelt es sich um die Frau, die jetzt in Zweibrücken im Gefängnis sitzt.

Seit dem Aufenthalt in dem Schwarzwald-Hotel fehlt von Gerda S. jede Spur. Ihr Bungalow in einer ruhigen Sackgasse ist verwaist, die Rollläden sind unten, eine Visitenkarte der Kriminalpolizei Lebach klebt an der Eingangstür. Die Ermittlungen laufen weiter auf vollen Touren.