Saarbrücken: Die Peter Gross Bau meldet sich am heutigen Mittwochabend in Sachen Ludwigsparkstadion zu Wort und wehrt sich gegen „den Versuch, uns zum Sündenbock für die organisatorischen Unzulänglichkeiten beim Bau des Stadions zu machen.“ Das St. Ingberter Bauunternehmen hat am Ludwigspark im Jahr 2018 mit dem Neubau des Funktionsgebäudes begonnen und in der Folge auch den Auftrag zur Errichtung der Tribünenanlagen erhalten. Bei einer der insgesamt vier Tribünen hat es dann Abweichungen vom Bauplan gegeben, und hier wird es etwas technisch: Beim Bau der betroffenen Tribüne sind insgesamt 32 Betonfundamente gesetzt worden. In diese Fundamente wiederum hat man Stahlgewinde eingebaut, an denen später das Stadiondach befestigt werden soll. Und an fünf dieser 32 Fundamente sitzen diese Stahlteile außerhalb des Toleranzbereichs:
In einem Fall ist die Toleranz um fünf Millimeter überschritten worden, in zwei Fällen um sechs Millimeter, in einem Fall um 13 Millimeter und in einem weiteren Fall um 25 Millimeter. Nachdem das Problem erkannt worden ist, hat sich die Baufirma umgehend mit den Planern, dem Stahlbauer und einem Statiker zusammengesetzt. Lösungsvorschlag: Man müsste nur die Stahlstützen des Stadiondachs leicht modifizieren.
Das Unternehemn ist sicher: „Bei optimaler und abgestimmter Vorgehensweise wären durch die fünf Fundamente keinerlei Verzögerung entstanden.“ Und: „Alle anderen Tribünen waren und sind von den Vorgängen um die Fundamente der Tribüne Ost nicht betroffen.“ Da hätte man nach Einschätzung von Peter Gross Bau ganz normal weiterarbeiten können, was aber nicht passiert ist.
Jetzt sieht es so aus, dass der Termin für die Eröffnung des Stadions zum Start der Fußballsaison im nächsten Jahr nicht eingehalten werden könnte. Das Bauunternehmen sagt dazu nur so viel: „Über die Motive, warum dieser am Bau nicht unübliche Vorgang, als Ursache für monatelange Verzögerungen in die Öffentlichkeit gebracht wurde, wollen wir nicht spekulieren.“