Völklingen: Mitten in die Stichwahl zum Amt des Oberbürgermeisters platzt heute Abend die Nachricht, dass der ehemalige Bürgermeister von Völklingen, Jochen Dahm, verstorben ist. Dahm war neben seinem Amt als Bürgermeister der Mittelstadt auch Chef der Stadtwerke Völklingen. In seine Amtszeit bei dem städtischen Unternehmen fällt das Debakel um die stadteigene Meeresfischzuchtanlage, die Völklingen Verluste in Millionenhöhe bescherte und die Stadtwerke 2014 an den Rande des Ruins drängte. Dahm war deshalb fristlos gekündigt worden. Darüber hinaus forderten die Stadtwerke von Dahm und ihren früheren Prokuristen Ralf Schmitt und Heribert Henner Schadenersatz in Millionenhöhe. Ein jahrelanger Gerichtsprozess gegen den gelernten Anwalt folgte. Jochen Dahm wurde am 6. Juli 1955 in Völklingen geboren. Der Geislauterner trat im Jahr 1981 in die CDU ein. Er war stellvertretender Vorsitzender des CDU-Stadtverbands Völklingen und Mitglied im Vorstand des CDU-Ortsverbands Geislautern. Von 1999 bis 2002 war er Stadtverordneter in Völklingen. Im Jahr 1998 holte der überzeugte CDU-Politiker bei der Wahl um den Posten als Oberbürgermeister 38,9 Prozent der Stimmen, verlor aber gegen Amtsinhaber Hans Netzer von der SPD. Im Jahr 2003 übernahm dann Dahms Parteifreund Klaus Lorig das Amt des Oberbürgermeisters, Dahm wurde vom Stadtrat zum Bürgermeister der Mittelstadt gewählt. Brisant: Bei dieser Wahl stimmte mindestens auch ein Mitglied der SPD-Mehrheitsfraktion für den CDU-Kandidaten. Im Jahr 2008 trat Dahm dann sein Amt als Bürgermeister ab. Es wurde übernommen von CDU-Mann Wolfgang Bintz, der den Posten bis heute innehat. Politische Vorbilder, sagte er einmal, habe er keine. Und: Lachen könne er über vieles, auch über sich selbst. Und seine Lebensphilosophie beschrieb er so: „Erst wägen, dann wagen.“ Jochen Dahm wurde 62 Jahre alt.