Dillingen: Schwerer Arbeitsunfall am Wochenende auf dem Gelände der Dillinger Hütte. Dabei kommt ein Arbeiter am Samstagabend ums Leben. Der 53 Jahre alte Mann, der aus Frankreich stammt, soll gegen 22 Uhr zu Fuß in einem Bereich des Werksgeländes unterwegs gewesen sein, in dem sich eigentlich aus Sicherheitsgründen niemand aufhalten dürfte. Warum sich der Mann in dem Bereich aufgehalten hat, ist noch Gegenstand der Ermittlungen. In dem Teil des Werksgeländes steuert ein junger Mann an diesem Abend einen Kran, an dem eine Magnettraverse befestigt ist.
Mithilfe dieser Anlage können tonnenschwere Metallteile angehoben und umherbewegt werden. Ob der Kran im Moment des Unglücks Lasten transportiert hat, ist nicht bekannt. Jedenfalls soll das Gerät den 53-Jährigen plötzlich am Kopf erfasst haben. Danach wird der Arbeiter von der Traglast erdrückt. Als das Unglück entdeckt wird, ist es für den Franzosen bereits zu spät. Der herbeigerufene Rettungsdienst kann nichts mehr für den Mann tun, er stirbt an seinen schweren Verletzungen. Der Kriminaldauerdienst des Landespolizeipräsidiums wird über den Unfall informiert und untersucht die Umstände des Vorfalls. Wie genau es zu dem Unglück gekommen ist, ist allerdings noch unklar.
Daher stehen momentan sowohl fahrlässige Tötung, als auch ein technischer Defekt oder ein Bedienfehler im Raum. Nach dem Unglück werden Notfallseelsorger und das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz angefordert. Letztere untersuchen, wie es bei Arbeitsunfällen üblich ist, neben der Polizei ebenfalls den Hergang des Unglücks zusammen mit Spezialisten der Berufsgenossenschaft. Der Vorfall vom Wochenende ist nicht das erste tragische Unglück im noch jungen Jahr auf dem Gelände der Dillinger Hütte: Am 5. Januar erleidet ein Arbeiter einen Stromschlag an einer Trafoanlage und wird dabei schwerstverletzt.