Wagen blieb stecken: Zug rammt Auto von Bahnübergang


Bartringen: Dramatische Szenen am heutigen Montagnachmittag im luxemburgischen Bartringen rund 20 Kilometer von der saarländischen Grenze entfernt. Kurz vor 14 Uhr ist eine Autofahrerin mit ihrem schwarzen, in Luxemburg zugelassenen VW in der 8.300-Einwohner-Gemeinde unterwegs. In der Rue de Mamer überquert sie einen beschrankten Bahnübergang, als plötzlich die Ampeln rotes Warnlicht zeigen und die Schranken nach unten gehen.

Die Frau weiß zunächst nicht, was sie tun soll, öffnet und schließt die Tür ihres Fahrzeugs. Als dann mit hohem Tempo ein Zug herannaht, steigt sie schließlich aus, drückt sich irgendwie unter der geschlossenen Schranke durch und geht in Sicherheit. Weitere Personen sitzen zum Glück nicht in dem Wagen. Wenige Augenblicke, nachdem die Fahrerin in Deckung gegangen ist, rauscht dann der gelb-graue Fernzug heran. Ungebremst rammt der Triebwagen das Auto, schleift es mehrere Meter mit.

Der Wagen wird komplett zerfetzt, ist nach dem Aufprall nur noch Schrott. Die Fahrerin erleidet einen Schock. Im Zug werden weder der Lokführer noch die 35 Reisenden verletzt. Die Fahrgäste werden mit Bussen weitertransportiert. Über die Schwere der Schäden am Zug ist nicht bekannt. Es handelt sich um eine Bahn der Nationale Gesellschaft der Belgischen Eisenbahnen SNCB, der vom belgischen Arlon nach Luxemburg-Stadt unterwegs ist. Der Bahnverkehr auf der Strecke zwischen Luxemburg-Stadt und Kleinbettingen kommt während der Unfallaufnahme und der anschließenden Aufräumarbeiten zeitweise zum Erliegen.

Das Autowrack wird von einem Abschleppunternehmen geborgen, die Schrankenanlage muss instandgesetzt werden. Die Gesamtschadenshöhe ist noch unbekannt. Ein Handyvideo, das der Luxemburger Zeitung L’essentiel zur Verfügung gestellt worden ist, zeigt die ganze Dramatik des Vorfalls: Ahnend, was gleich passieren wird, stürmen Autofahrer außerhalb der Schranke aus ihren Fahrzeugen zu der festsitzenden Fahrerin. Beim Aufprall des Zuges auf den Wagen gibt es einen lauten Knall. Als der Zug kurz darauf aus dem Bild verschwindet, ist das Auto einfach weg.