Wegen Unwetter: Sprengung des Gasometers wird wohl verlegt

Neunkirchen: Die für Sonntag geplante Sprengung des Gasometers in Neunkirchen wird möglicherweise vorgezogen. Weil für Sonntag Gewitter gemeldet sind, soll der tonnenschwere Stahlkoloss nun schon am morgigen Freitagnachmittag gesprengt werden. Darauf haben sich die Kreisstadt, das Sprengunternehmen und die Polizeiinspektion Neunkirchen offenbar verständigt. Die Anwohner sind jedenfalls über die mögliche Verlegung bereits informiert worden. Danach sollen die Königsbahnstraße, die Saarbrücker Straße und der Mündungsbereich der Bildstocker Straße morgen ab 16 Uhr gesperrt werden.

Die eigentliche Sprengung ist dann für den Zeitraum von 17 Uhr bis 18.30 Uhr vorgesehen. Es bleibt bei einem Absperrradius rund um den Turm von 300 Metern. Absperrposten und Wärmebildkameras sollen sicherstellen, dass sich keine unbefugten Personen innerhalb dieser Gefahrenzone aufhalten. Das Ordnungsamt weist darauf hin, dass auch der Hüttenpark II nicht für Zuschauer zur Verfügung steht.

Der Gasometer weicht einem neuen Globus-Markt. Errichtet worden ist der Stahlkoloss 1970, jetzt im April wurde die Anlage nach 50 Jahren außer Betrieb genommen. Der Turm hat eine Gesamthöhe von etwa 75 Metern, die sogenannte Traufhöhe liegt bei 68 Metern. Der Durchmesser des Gasometers liegt bei etwa 41 Metern, er konnte ein Gasvolumen von 80.000 Kubikmetern fassen.

Nach der Sprengung werden rund 1.000 Tonnen recyclingfähiger Stahl vom Gasometer übrig bleiben. Als Gasometer bezeichnet man ein Reservoir, das zur Speicherung von brennbaren Gasen wie Stadtgas, Erdgas oder Flüssiggas eingesetzt wird. Im Saarland gibt es nach der Sprengung der Neunkircher Anlage unter anderem noch einen ähnlichen Gasometer bei Saarstahl in Völklingen, der noch in Betrieb ist, und einen weiteren an der Alten Völklinger Hütte, der nicht mehr in Betrieb ist.