Saarbrücken: Mal wieder gemütlich im Restaurant sitzen und was Feines essen – das scheint derzeit leider unmöglich zu sein. Ist es aber nicht, wenn man bekloppt genug ist und ein bisschen zu viel Zeit und Geld hat. Wir haben für euch mal den legalen Weg gedanklich durchgespielt, Nachahmung natürlich nicht empfohlen. Ihr braucht ein Auto und solltet keine Corona-Anzeichen aufweisen.
1. Findet einen Grund, das Haus zu verlassen
Im Saarland gelten bundesweit gesehen besonders strenge Regeln. Man darf das Haus nur aus triftigem Grund verlassen, zum Beispiel zum Einkaufen. Ihr dürft aber völlig frei wählen, wo ihr einkaufen wollt. Beschränkungen wie in anderen Ländern, etwa einen bestimmten Radius um die eigene Wohnung, haben wir nicht. Sucht euch also ein schönes Geschäft in, sagen wir, Rheinland-Pfalz. Wenn ihr für den Fall einer Kontrolle ganz sicher gehen wollt, könnt ihr beispielsweise online für 2,99 Euro die Teelichter „Glimma“ bei Ikea bestellen und für zehn Euro den Service „Click & Collect“ im Markt in Kaiserslautern wählen. Mit der Abholbestätigung auf dem Handy fahrt ihr dann los.
2. Nehmt die richtigen Leute mit
Bundesweit gilt ein Kontaktverbot. Ihr dürft daher nur mit den Menschen verreisen, mit denen ihr zusammen lebt und dazu mit maximal einer weiteren Person, mit der ihr nicht zusammenlebt. Für das Abholen eurer Sachen bei Ikea oder wenn ihr auf dem Rest der Reise was kaufen oder tanken wollt, braucht ihr einen Mundschutz. Den habt ihr ja kostenlos vom Saarland gestellt bekommen.
3. Fahrt nach Travemünde
Von Kaiserslautern aus geht es jetzt nach Travemünde in Schleswig-Holstein. Für den Trip benötigt ihr 678 Kilometer, das dauert etwa sieben Stunden. Reisen aus touristischem Anlass in das Gebiet des Landes Schleswig-Holstein sind derzeit zwar untersagt. Die Landesregierung teilt aber mit: „Eine Durchreise durch Schleswig-Holstein ist jedoch zulässig. Für eine eventuelle Kontrolle sollten Nachweise mit sich geführt werden, die den Reisezweck belegen.“ Deshalb bucht ihr den nächsten Schritt am besten, bevor ihr nach Schleswig-Holstein kommt, aber nachdem ihr das Saarland verlassen habt.
4. Nehmt die Fähre nach Trelleborg
In Travemünde nehmt ihr die Fähre ins schwedische Trelleborg. Die fährt mehrmals täglich und braucht für die einfache Strecke zwischen sieben und neun Stunden. Ein Weg kostet mit dem Auto und zwei Erwachsenen ab 55 Euro, man kann auch eine Kabine zum Schlafen dazubuchen. Für die Einreise nach Schweden teilt das Auswärtige Amt mit: „Die Ausbreitung der Atemwegserkrankung COVID-19 führt auch in Schweden zu verstärkten Einreisekontrollen, Gesundheitsprüfungen mit Temperaturmessungen, in Einzelfällen auch Einreisesperren.“ Ein Einreiseverbot gibt es aber nicht. So lange ihr keine Corona-Anzeichen aufweist, sollte es keine Probleme geben.
5. Geht mal wieder schick essen – aber bleibt nicht zu lange weg
In Schweden haben die Restaurants im Gegensatz zu fast allen anderen europäischen Ländern noch geöffnet. Direkt in Trelleborg gibt’s ein McDonald’s, qualitativ ist natürlich jede Menge Luft nach oben. Es gelten strenge Abstands-Regeln. In die Großstadt Göteborg fahrt ihr noch drei Stunden, in die Hauptstadt Stockholm sieben. Schwedische Hotels sind auch für Touristen geöffnet und außer der Fähre die einzige Gelegenheit, auf dem Trip mal ordentlich zu schlafen. Die Wiedereinreise nach Deutschland wird euch von der Bundespolizei erlaubt, wenn ihr keine Corona-Anzeichen habt. Wenn ihr nach eurem Trip nicht 14 Tage lang in Quarantäne wollt, müsst ihr euch allerdings beeilen. Für die Rückreise durch Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Hessen dürft ihr nur maximal 48 Stunden lang im Ausland gewesen sein, ohne dass ihr anschließend in Quarantäne müsst. In Rheinland-Pfalz und dem Saarland gelten 72 Stunden, ihr müsst euch aber an den strengen Wert halten.