Neunkirchen: Kommt der nächste Trainer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft aus dem Saarland? Der Neunkircher Stefan Kuntz ist einer von zwei Kandidaten, die derzeit als heißeste Kandidaten für die Nachfolge von Bundestrainer Jogi Löw gehandelt werden. Als Trainer der U21 ist der 56-jährige Kuntz schon seit Jahren erfolgreich. Als in der vergangenen Woche Gerüchte über den Saarländer als Nachfolger für den Bundestrainerposten aufkommen, wiegelt Kuntz noch ab: „Die Diskussion zeigt nicht genug Respekt vor Jogi Löw. Wir haben einen wirklich guten Bundestrainer. Daher gibt es diese Diskussion nicht.“
Doch jetzt ist es Löw selbst, der den Saarländer als einen von zwei möglichen Nachfolgern nennt. „Wir haben zwei Trainer beim DFB, die absolut die Fähigkeiten haben, Bundestrainer zu werden: Stefan Kuntz und Marcus Sorg“, erklärt der 59-Jährige, der noch bis zur Weltmeisterschaft 2022 in Katar einen Vertrag beim DFB hat.
Und ergänzt: „Beide haben sehr viel Empathie, das ist heute wichtig bei den jungen Spielern, dass man Zugang zu ihnen bekommt und sie auf einer persönlichen Schiene erreicht. Das können beide sehr gut.“ Vor seiner Fußball-Karriere war Stefan Kuntz Polizist. Seine Sportler-Laufbahn begann er 1970 bei Borussia Neunkirchen. Sein erstes Spiel als Profi bestritt er für die Borussen 1980 in der 2. Bundesliga Süd. Dann wechselte er in die 1. Bundesliga, schoss von 1983 bis 1999 in insgesamt 449 Bundesliga-Spielen 179 Tore.
Er spielte für den VfL Bochum, Bayer 05 Uerdingen, den 1. FC Kaiserslautern, Arminia Bielefeld sowie in der Türkei für Beşiktaş Istanbul. Kuntz spielte auch in der Nationalmannschaft, 1996 wurde er bei der EM in England mit der deutschen Auswahl Europameister. Im Jahr 1999 wechselte er auf die Trainerbank, ist seit 2016 Trainer der deutschen U-21-Nationalmannschaft. Mit ihr holte er 2017 bei der U21-Europameisterschaft in Polen den Titel.