Wollte Hassan A. aus Burbach Terroranschläge in ganz Europa verüben?

Saarbrücken: Mit 30-minütiger Verspätung hat heute Morgen der Prozess gegen den Syrer Hassan A. in Saal 38 des Landgerichts begonnen. Die Staatsanwaltschaft will dem 39 Jahre alten Mann aus Burbach den Versuch der Beteiligung an einem Mord nachweisen. Die Vorwürfe der Anklage im Detail: Zwischen 18. und 30. Dezember 2016 nahm Hassan A., der bis zu seiner Verhaftung in einem Mehrfamilienhaus in der Bergstraße wohnte, per Handy und Facebook Kontakt mit einer Person auf, von der er glaubte, dass sie zur Terrororganisation Islamischer Staat gehörte. Er erklärte dem vermeintlichen IS-Mitglied, in Europa Sprengstoffanschläge verüben zu wollen und dazu Geld vom IS brauche. Denn für die Attentate in Berlin, Stuttgart, München, Essen und Dortmund sowie in Belgien, den Niederlanden und Frankreich sollten insgesamt acht Fahrzeuge angeschafft, als Polizeiautos getarnt und mit Sprengstoff ausgestattet werden. Mit den Fahrzeugen wollte er zusammen mit anderen zu Silvester in Menschenansammlungen fahren und die Autos dort zur Explosion bringen, um eine möglichst große Zahl von Ungläubigen zu töten. Zur Finanzierung bat Hassan A. den IS um 180 000 Euro, weil die Anschaffung und Präparierung jedes Fahrzeuges 22 500 Euro kosten und jedes Fahrzeug mit 400 bis 500 Kilo Sprengstoff präpariert werden sollte. Der Beschuldigte schickte dem IS-Mann Kopien seiner Ausweisdokumente und berichtete von seiner angeblichen Gruppe, die aus sechs Jungen und einer Frau bestanden haben soll, wobei die Frau beim Kauf der Chemikalien helfen sollte. Am 21. Dezember erklärte Hassan A., die Tat sei für Silvester geplant, die Autos stünden zum Kauf bereit und man warte nur noch auf das Geld. Soweit die Anschuldigungen der Staatsanwaltschaft. Die Ermittler kamen dem Burbacher auf die Spur, am 30. Dezember klickten die Handschellen. Vor Prozessbeginn erklärte Hassan A., dass er nur Geld vom IS abkassieren wollte. Die Fortsetzung des Prozesses ist am 5. Juli um neun Uhr vorgesehen.