Saarbrücken: Das neuartige Corona-Virus ist vor allem gefährlich für alte Menschen, Schwache und Patienten mit Vorerkrankungen. All diese Risikogruppen findet man verstärkt in den Senioreneinrichtungen des Landes, wo Corona-Infektionen dann besonders schlimme Folgen haben. Besuche in solchen Einrichtungen sind nach einer Verordnung der Landesregierung derzeit verboten. Dennoch wird durch das Personal trotz aller Vorsichtsmaßnahmen immer wieder das Virus in die extrem gefährdeten Häuser eingeschleppt. In mehreren Altenheimen im Saarland sind Infektionen bei Bewohnern und Bediensteten bekannt geworden, allein im Regionalverband Saarbrücken stehen fünf Einrichtungen unter Quarantäne. Saarlandweit ist in mehr als jedem vierten Seniorenheim das Virus ausgebrochen.
Allein im Laufe der vergangenen Woche hat sich in den saarländischen Altenheimen die Zahl der Corona-Infizierten nahezu verdoppelt. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums geht man von rund 250 Betroffenen aus. Damit ist von 50 Altenheimbewohnern im Saarland einer infiziert, Tendenz steigend.
Von diesen Infizierten hat man etwa 20 Prozent mittlerweile in ein Krankenhaus verlegen müssen. Besonders hart vom Corona-Virus getroffen ist im Saarland der Regionalverband Saarbrücken, wo mehr als 40 Prozent der Infizierten leben. Lars Weber, Sprecher des Regionalverbands, erklärt: „Etwa die Hälfte aller im Regionalverband verstorbenen Corona-Infizierten lebte in einer Senioreneinrichtung.“
Damit sind etwa 20 Altenheimbewohner aus dem Regionalverband dem Virus zum Opfer gefallen. Allein in der Seniorenresidenz Viktoria in Püttlingen, einer besonders betroffenen Einrichtung, sind schon sieben Corona-Infizierte gestorben. Das saarländische Gesundheitsministerium hat angekündigt, die Bewohner von Pflegeheimen besser vor einer Ansteckung schützen zu wollen.